Literatur |
Einführende Literatur:
- Claudia Lenssen, Bettina Schoeller-Bouju (Hg.) „Wie haben Sie das gemacht? Aufzeichnungen zu Frauen und Filmen“, Marburg 2014.
- Karin Herbst-Meßlinger und Rainer Rother (Hg): “Selbstbestimmt. Perspektiven von Filmemacherinnen”, Berlin 2019. „Frauen und Film“, Heft 62, Frankfurt 2000.
Filme u.a.: „Geschichten vom Kübelkind“ von Ula Stöckl, BRD 1971; „Unter dem Pflaster ist der Strand“ von Helma Sanders-Brahms, BRD 1974; „Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Margarete von Trotta, BRD 1975; „Unsichtbare Gegner“ von Valie Export, Österreich 1977; „Redupers“ von Helke Sander, BRD 1978; „Von wegen Schicksal“ von Helga Reidemeister, BRD 1979; „Execution. A study of Mary“ von Elfi Mikesch, BRD 1979; „Bildnis einer Trinkerin“ von Ulrike Ottinger, BRD 1979. |
Voraussetzungen |
Erforderlich: kontinuierliche aktive Anwesenheit. Achtung: Dreharbeiten und Schnittphase erfordern zusätzliche Zeit.
Studienleistung (unbenotet): Schreiben von Kurzkitiken.
Prüfungleistung (benotet): Herstellung eines Kurzfilms.
Voraussetzungen: Filmtechnische Grundkenntnisse sind erwünscht. Sofern diese Kenntnisse nicht vorhanden sind, kann dies durch die Arbeit im Team und gemeinsame Entwicklung und Gestaltung eines Kurzfilms ausgeglichen werden. |
Lerninhalte |
Die Geschichte des Films ist überwiegend die Geschichte männlicher Regisseure. Frauen wurde lange nicht zugetraut, den technischen Prozess zu überblicken und eine Crew und einen Cast zu leiten. Es gibt nur wenige Frauen, die in der frühen Filmgeschichte einen Platz erobert haben wie beispielsweise Dorothy Arzner und Germaine Dulac. Das änderte sich mit der Neuen Frauenbewegung der 1960er und -70er Jahre, als Frauen vermehrt in männlich dominierte Berufszweige eindrangen. Seitdem sind verschiedene Strömungen des Feminismus in den Filmen von Frauen zu entdecken, von Gleichheitsfeminismus, Differenzfeminismus, Popfeminismus, intersektionalem Feminismus bis zum Queer- und Ökofeminismus. Das Seminar ist auf zwei Semester angelegt.
Wir konzentrieren uns zunächst auf die produktive Zeit des sogenannten „Frauenfilms“ in der BRD der 1970er Jahre und die prägenden Regisseurinnen wie Margarethe von Trotta, Helke Sander, Helga Reidemeister, Jutta Brückner, Elfi Mikesch, Ula Stöckl, Ulrike Ottinger, Helma Sanders-Brahms, u.a. Wir sehen und diskutieren ausgewählte Filme zum Thema häusliche Gewalt, zum Paragraphen 218, zum Thema "gleicher Lohn für gleiche Arbeit", kurz: zu Problemen, die auch heute noch nicht gelöst sind, sowie Filme, die die politischen Themen der Neuen Frauenbewegung durch experimentelle Formen erweitern. Im Verlauf des Seminars lassen wir uns anregen, eigene Gedanken aus der Diskussion über feministische Themen und Ästhetiken zu entwickeln, die im Rahmen der gleichnamigen Übung in filmische Kurz-Essays oder dokumentarische Kurzfilme umgesetzt werden.
Bitte beachten: Das Seminar kann nur zusammen mit der Übung "Feminist Riposte: Strömungen des Feminismus – gesehen durch das Medium Film (Übung)" besucht werden. ("Nur" heißt, dass leider keine Ausnahme gemacht werden kann.) |
Zielgruppe |
Das Seminar richtet sich, ebenso wie die gleichnamige Übung, zunächst an Masterstudierende der Studiengänge IKM, KV (+ KV Doppelmaster) und PKI sowie an fortgeschrittende Bachelorstudierende ab dem fünften Fachsemester. |