Literatur |
Decker, Oliver, Brähler Elmar (Hg.), 2020: Autoritäre Dynamiken. Neue Radikalität – alte Ressentiments. Leipziger Autoritarismus Studie 2020. Gießen: Psychosozial-Verlag
Dörre, Klaus, Bose Sophie,·Lütten, John,· Köster. Jakob, 2018: Arbeiterbewegung von rechts? Motive und Grenzen einer imaginären Revolte. Berliner Journal für Soziologie 28: 55–89.
Kumkar, Nils, Schimank, Uwe, 2021: Drei-Klassen-Gesellschaft? Bruch? Konfrontation? Eine Auseinandersetzung mit Andreas Reckwitz’ Diagnose der »Spätmoderne«. Leviathan 49.1: 7-32.
Manunta, Efisio, Maja Becker, Matthew J. Easterbrook, Vivian L. Vignoles (2022), Economic Distress and Populism: Examining the Role of Identity Threat and Feelings of Social Exclusion. Political Psychology. First published: 12 April 2022, https://doi.org/10.1111/pops.12824
Mau, Steffen, 2021: Konturen einer neuen Klassengesellschaft? EinigeAnmerkungen zur Konzeption der Mittelklasse bei Andreas Reckwitz. Leviathan 49.1: 164-173.
Pollack, D. (2021). Das unzufriedene Volk. Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute. Bielefeld: transcript.
Reckwitz, Andreas, 2021: Das Ende der Illusionen. Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. (8. Auflage.). Berlin: Suhrkamp.
Rippl, Susanne, Seipel, Christian (2022): Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Erscheinung, Erklärung, empirische Ergebnisse. Stuttgart: Kohlhammer.
Zick, A./Küpper, B. (2021). Die geforderte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2020/21. Bonn: Dietz.
|
Lerninhalte |
Rechtspopulistische und rechtsextreme Einstellungen und Verhaltensweisen scheinen in der gegenwärtigen Gesellschaft an Raum und Einfluss zu gewinnen. Im Seminar wird gemeinsam erarbeitet, inwiefern die sozialstrukturelle Positionierung von Akteuren einen Einfluss auf die Akzeptanz und Unterstützung rechtspopulistischer und rechtsextremer Einstellungen und Handlungen hat. Dazu wird im ersten Teil der Ansatz von Andreas Reckwitz (2019) diskutiert. Reckwitz entwickelt ein Modell der Sozialstruktur der Spätmoderne, in der neben der Oberklasse insbesondere die Neue Mittelklasse, die alte Mittelklasse und die prekäre Klasse hinsichtlich ihrer soziökonomischen und soziokulturellen Grundlagen beschrieben werden. Auf dieser Grundlage wird dann im Seminar gemeinsam untersucht, ob Arbeiter:innen besonders empfänglich für rechtspopulistische und rechtsextreme Einstellungen und Verhaltensweisen sind oder ob diese Einstellungen und Verhaltensweisen klassenübergreifend vorliegen. Dabei wird untersucht, ob ökonomische (soziale Frage) oder kulturelle (Identitätspolitik) Aspekte oder verschränkende Wirkungen der beiden genannten Faktoren für die Erklärung klassenspezifischer Einstellungen zum Rechtspopulismus ausschlaggebend sind. Daneben werden geschlechts- und jugendspezifische Aspekte diskutiert und erörtert welche Rolle der rechtspopulistische Angriff auf gleichstellungspolitische Errungenschaften feministischer Bewegungen und der Liberalisierung von Sexualpolitiken spielt und inwiefern dabei die Bezeichnung Gender als leerer Signifikant funktioniert. Abschließend wird die Frage (auch aus einer historischen Perspektive) diskutiert, wie es mit rechtpopulistischen und rechtsextremen Haltungen innerhalb der Studierendenschaft bestellt ist und welche Rolle heute die AfD nahe Erasmus-Desiderius-Stiftung spielt.
|