Lerninhalte |
Wenn wir als Pädagog*innen über Diversität sprechen, sagen wir gern: Alle sind einzigartig, und darin sind sich alle gleich. Aber was soll das eigentlich heißen? Sind wir nur fair, wenn wir als Erzieher*innen und Lehrende alle Kinder und Jugendlichen gleich behandeln? Oder werden wir den Einzelnen nur gerecht, wenn wir uns ihnen ganz individuell widmen? Aber wie gehen wir dann eigentlich damit um, dass bestimmte soziale Gruppen nach wie vor kollektiv weniger Chancen und Privilegien erhalten als andere? Die Beantwortung dieser Fragen ist komplex und kontextabhängig. Es zeigt sich, dass die Anerkennung und Stärkung von benachteiligten Gruppen (Empowerment), die Nivellierung von Unterschieden in einer Gesellschaft der Gleichen (Normalisierung) und die kritische Analyse der Prozesse, die uns erst zu unterschiedlichen Subjekten werden lassen (Dekonstruktion) alle wünschenswert, aber nicht alle zugleich umsetzbar sind. Es handelt sich um ein Trilemma.
Dieses Spannungsfeld hat die Erziehungswissenschaftlerin Mai-Anh Boger in einer umfangreichen Studie untersucht. Wir befassen uns mit ihren Befunden und diskutieren deren Bedeutung für eine diversitätssensible und inklusive Pädagogik. |