In Deutschland ist die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens und die soziale Teilhabe an der Gesellschaft ein Grundrecht eines jeden Menschen. Selbstbestimmung ist eine der Kernphilosophien moderner Gesellschaften und zentraler Anspruch an die alltägliche Lebensführung. Sie kann als ein Indikator verstanden werden, an dem soziale Benachteiligung und Ausgrenzung bemessen wird. Eine Einschränkung von Selbstbestimmung und Teilhabe ist deshalb immer legitimationsbedürftig und begründet den Anspruch auf sozialen Ausgleich und den Abbau von Barrieren.
Vor dem Hintergrund dieses sozialpolitischen Grundpfeilers soll innerhalb des Seminars betrachtet werden, welche Formen von Hilfen und unterstützenden Maßnahmen für Menschen mit Behinderung etabliert sind und wie sich Teilhabe- und Selbstbestimmungsmöglichkeiten innerhalb dieser gestalten. Um dieser Frage nachzugehen, soll sich im Seminar ebenfalls damit auseinandergesetzt werden, wie sich der gesellschaftliche Umgang mit Behinderung und die Formen der Hilfen im Laufe der Zeit entwickelt haben und welche Rolle die Pädagogik dabei spielt(e).