In der modernen Gesellschaft kommt der Institution Schule eine zentrale Bedeutung für die Allokation von Lebens- und Erfolgschancen zu. Wenngleich der Übergang von der Stände- zur Klassengesellschaft und die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht zu einer Bildungsexpansion seit dem 19. Jahrhundert führten, ging dies immer wieder mit neuen Schließungs- und Distinktionsmechanismen im weiterhin segregierten Bildungssystem einher.
Das Seminar geht auf Basis unterschiedlicher Quellenarten (Lehrpläne, Bildungsmedien und Schulprogramme) in (bildungs-)historischer und (bildungs-) soziologischer Perspektive sozialer Ungleichheit in Bildungsdiskursen und -konzepten zu schulischer Bildung im 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nach. Zentrale Konzepte und Themen sind dabei das Leistungsparadigma; Bildung als Aufstiegsversprechen sowie die (Re-)Produktion, (De-)Legitimation, und Repräsentation gesellschaftlicher Ungleichheit durch und in der Institution schulischer Bildung und in schulischen Bildungsmedien. |