Lerninhalte |
Computer und Smartphones sowie das Internet und die Sozialen Medien sind Teil des alltäglichen Lebens und haben in den letzten 30 Jahren neuartige kulturelle Praktiken etabliert, die körperlich habitualisiert und routiniert wirksam werden. Kulturtechniken werden gemeinhin als „Verfahren der Erzeugung von Kultur“ (Harun Maye) definiert und ihre Analyse zielt oftmals auf die Auseinandersetzung mit den aus neuen Techniken hervorgegangenen Kommunikationsformen sowie Denk- und Wahrnehmungsweisen: „Der iPod hat nicht nur die gesamte Musikindustrie verändert, sondern auch die Art und Weise, wie wir alle Musik hören!“, so leitete Steve Jobs seine legendäre Rede zur Einführung des ersten iPhones als Weiterentwicklung des iPods ein und deutete damit die weitreichenden Folgen des Geräts für die Wahrnehmung und Funktion von Musik an. Beginnend beim Personal Computer haben mittlerweile eine Reihe von neuen Geräten und Programmen auch neue Kulturtechniken erzeugt: Man „surft“ durch das Internet, „googelt“ nach Begriffen und „scrollt“ sich durch die Ergebnisse. Man „chattet“ mit Freunden, Bekannten oder Kollegen, „liked“ Postings auf Facebook, Instagram oder Twitter und „setzt Hashtags“, um Postings zu adressieren oder sich zu vernetzen. Man „streamt“ Inhalte in Echtzeit ins Netz, „erstellt Storys“ und „skippt“ die der anderen. Das sind nur einige wenige Praktiken, die den digitalen Alltag prägen.
Im Seminar werden wir uns mit der Frage beschäftigen, wie eine Kulturtechnik zu definieren ist und ausgewählte Praktiken des Digitalen vor diesem Hintergrund analysieren. Wir lesen u.a. Texte von Marcel Mauss, Marshall McLuhan und Erhard Schüttpelz, sowie Geert Lovink, Limor Shifman und Felix Stadler. |