Im späten 19. Jahrhundert wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Bauaufgabe geprägt, die bis heute zu den wichtigsten Feldern moderner Architektur gehört und zahlreiche ikonische Gebäude hervorgebacht hat: der Skyscraper. Wolkenkratzer erfüllen seither nicht allein einen bestimmten Nutzen, sondern auch bedeutende repräsentative Funktionen. Ihre Entwicklung war dabei gleichermaßen eine technologische wie auch eine künstlerische Herausforderung.
Den künstlerischen Aspekten ist das Seminar gewidmet. Es stellt das Wirken von Louis Sullivan in den Mittelpunkt, der den Anspruch erhoben hat, erstmals eine angemessene Fassadengestaltung für den Skyscraper entworfen zu haben. Das Seminar fragt nach den theoretischen und praktischen Grundlagen dieser Gestaltung sowie nach deren Folgen und deren späterer Rezeption. Es untersucht einen Schlüsselmoment in der Architekturgeschichte der Moderne in seinen Voraussetzungen und seiner Mythenbildung. |