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Das deutsche Bildungssystem weist nach wie vor eine „soziale Selektivität“ mit einem „enormen Beharrungsvermögen“ auf (Geißler 2014). Diese Sichtweise wird von vielen Bildungsforscher*innen geteilt. Seit den 1960er Jahren ist es zwar einerseits im Zuge der Bildungsexpansion und verschiedener politischer Programme gelungen, die Bildungschancen aller Schichten zu verbessern, andererseits lässt sich auch heute noch feststellen, dass die gravierenden Benachteiligungen von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten weiterhin bestehen. Entlang der sozialen Kategorien (z.B. soziale und ethnische Herkunft, Geschlecht) werden im Seminar die Bildungschancen aus verschiedenen Perspektiven (historisch, empirisch, theoretisch) thematisiert.
Des Weiteren sollen im Seminar z.B. folgende Fragen behandelt werden: Wie wird die Bildungsbenachteiligung bestimmter Gruppen erklärt? Welche Rolle spielen Schulen und Hochschulen in den Bildungs- und Lernprozessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen? Wie setzen sich Bildungsungleichheiten bei weiteren Bildungsübergängen fort? Welche sozialen Risiken (für die spätere Berufsposition, Einkommen und Lebensstandard, für die individuelle Lebensgestaltung, Armut und Arbeitslosigkeit, Krankheit und Lebenserwartung, Kriminalität) können sich im Lebensverlauf durch ungleiche Zugänge zu Bildung und Bildungsabschlüssen ergeben? Mit welchen Anregungen, Strategien und Interventionen können die vielschichtigen Benachteiligungen im Bildungssystem verringert werden? |