Literatur |
Zur Einführung:
Skadi Loist, Sigrid Kannengiesser, Joan Kristin Bleicher (Hg.): Sexy Media? Gender/Queertheoretische Analysen in den Medien- und Kommunikationswissenschaften. Einleitung (S. 7-22). Berlin 2013.
Die Seminartexte werden zu Beginn der Veranstaltung ins Learnweb gestellt. |
Bemerkung |
Studienleistung: Drei ‚kleine‘ Teilleistungen während des Semesters, die wahlweise kombiniert werden können: - Textzusammenfassung vor der entsprechenden Sitzung (stichwortartige Antwort auf drei Fragen: 1. Was sind die Hauptthesen des Textes? 2. Was sind die wichtigsten Begriffe des Textes? 3. Welche Frage habe ich an den Text?) - Bring&Tell-Beitrag (Präsentation eines Medienbeispiels mit eigener Fragestellung zur Diskussion im Seminar) Prüfungsleistung: Hausarbeit (3000 Wörter) oder praktisch-künstlerische Arbeit mit schriftlicher Reflexion
Als begleitende Übung empfiehlt sich die Exkursion zum Xposed Queer Film Festival Berlin ("Queer Cinema heute"). |
Lerninhalte |
In US-amerikanischen Artikeln wurde Anfang 2019 das "Age of Queer Media" ausgerufen. Die Organisation "Gay & Lesbian Alliance Against Defamation" (GLAAD), die seit 1985 die Repräsentationen von LGBT (lesbisch/schwul/bi/trans*)-Menschen in den US-amerikanischen Massenmedien beobachtet, verkündete in ihrem letzten Jahresbericht, dass es noch nie so viele nicht-heterosexuelle und Trans-Figuren im TV gegeben habe wie 2018. In "Schwulen Museum" in Berlin läuft derzeit die historisch erste Ausstellung zur queeren Videospiel-Geschichte. Im historisch von Zensur und Stereotypisierung geprägten Kampf um Diversity, Sichtbarkeit und Zugangsmöglichkeiten in und zu den Medien scheint die LGBT-Community derzeit wichtige Erfolge zu verzeichnen.
Doch immer wieder geraten mediale Inszenierungen queeren Begehrens und nicht-hetero- und cisnormativer Subjektpositionen ins Zentrum symbolpolitisch zugespitzter Kulturkämpfe, triggern religiöse oder moralische Empfindlichkeiten und Globalisierungsängste und verschleiern sowohl die kulturspezifische Bindung des Konzepts "LGBT", wie auch die große Diversität von Positionen innerhalb der Community. Von Straightwashing, lesbischer Unsichtbarkeit, schwuler Desexualisierung, körperfixierter Trans*darstellung ist umso mehr die Rede, je unhinterfragter die Annahme zirkuliert, LGBT seinen heute "im Mainstream angekommen".
Das Seminar möchte schlaglichtartig diese und vergangene Debatten beleuchten und aktuelle LGBT-Repräsentationen unter dem Gesichtpunkt analysieren, ob sie die klassischen Medienformate tatsächlich "queeren", oder ob sie sich nicht ständig in aufregenden Reibungen mit heteronormativen Erzählmustern und Bildtraditionen befinden. |