Lerninhalte |
Das Essay „A Cyborg-Manifesto" (1985) von Donna Haraway argumentiert über das Konzept des Cyborgs gegen eine Ablehnung starrer Grenzen, insbesondere jener, die den ‚Mensch‘ vom ‚Tier‘ und von der ‚Maschine‘ trennen. Damit sind nicht nur anthropologische Vorstellungen neu diskutiert, sondern auch anthropozentrische Dogmen widerholt angegriffen. Insbesondere trans- und posthumanistische Vorstellungen beziehen sich ebenfalls auf diese Spannungsfelder. Dabei versuchen transhumane Positionen die Grenzen menschlicher Potentiale durch den Einsatz technologischer Verfahren (physisch oder psychisch) zu erweitern, posthumane Einsätze hingegen stehen für eine kritische Überwindung anthropozentrischer und naiv humanistischer Vorstellungen. Nicht erst im Zuge von neueren biogenetischen, medizinischen und neurowissenschaftlichen Verfahren, sowie deren Verschränkungen mit Robotik, Nano- und Informationstechnologien steht auch pädagogisches Denken und Handeln vor der großen Herausforderung, die Auffassung vom Menschen immer wieder im Rahmen von technischen Möglichkeiten und ethischen Verantwortlichkeiten neu zu denken. In der Erziehungswissenschaft werden seit längerem, insbesondere in der Erziehungs- und Bildungsphilosophie, in der Pädagogischen Anthropologie und in der theoretischen Medienbildung, die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Seins kritisch diskutiert.
Dieses Seminar will der philosophischen Debatte um Trans- und Posthumanismus entlang des Themas Körperlichkeit nachgehen, sich insbesondere mit erziehungswissenschaftlichen Positionen beschäftigen und nach pädagogischen Einsätzen fragen.
|