Literatur |
Martin Kinzinger u.a. (Hgg.), Gewalt und Widerstand in der politischen Kultur des späten Mittelalters, Ostfildern 2015; Gerd Althoff, Spielregeln der Politik im Mittelalter, Darmstadt 22014; Hans-Henning Kortüm, Der Krieg im Mittelalter, Darmstadt 2012; Warren C. Brown, Violence in Medieval Europe; Harlow 2010.
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Lerninhalte |
Das Mittelalter gilt zu Recht als eine der gewalttätigsten Epochen der europäischen Geschichte. Vor allem die Mächtigen übten Gewalt aus – Adlige, Könige, Bischöfe, wohlhabende Bürger und Städte. Doch sie waren nicht die Einzigen. Gewalt war vielmehr ein alltägliches Mittel, um Konflikte jeglicher Art zu lösen. Den Beteiligten ging es nicht einfach darum, ausschließlich die eigenen Interessen ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen. Vielmehr gehörte Gewaltausübung zu einem ganzen Repertoire an Spielregeln, die Konflikte regelten und einer Lösung zuführten. Daher wurde Gewalt meist auch nicht willkürlich und maßlos, sondern gezielt und kontrolliert eingesetzt.
Im Seminar werden Vorstellungen, Praktiken, Träger und Funktionen von Gewalt in der mittelalterlichen Konfliktführung anhand ausgewählter Beispiele quellennah erarbeitet. |