Gruppe 1 (Dr. da Silva): Einführung in die linguistische Werbeforschung
In der Gruppe 1 des Proseminars werden wir einen Texttyp behandeln, der ob seiner Omnipräsenz kaum aus unserem Alltag wegzudenken ist: die Werbung. Aus einer handlungstheoretischen Perspektive werden wir nach den gesellschaftlichen Zwecken gewinnorientierter Wirtschaftsinstitutionen fragen und ergründen, wie solche Institutionen über den Texttyp Werbung linguistisch handeln. Zentrale Aufmerksamkeit erhalten sowohl der Text als Handlungsraum wie auch die Sprache als Handlungsinstrument. Dabei fokussieren wir insbesondere funktionale sprachliche Mittel der Vorstellungsaktivierung, des Weckens von Bedürfnissen sowie der potenziellen Überzeugung. Über eine methodenfundierte, tiefgehende Analyse werden wir den Gegenstand "Werbung" auch aus sprach- und kulturkontrastiver Perspektive pragmatisch-holistisch erfassen.
Gruppe 2 (Dr. Ahlers): Interkulturelle Kommunikation in der Social-Virtual-Reality (SVR)
In diesem Kurs untersuchen wir die Bedingungen und Realisierungen von Kommunikation in der Virtual Reality (VR). Hierzu liegen bisher nur wenige sprachwissenschaftliche Untersuchungen vor. In Gruppen werden wir im Rahmen virtueller Feldforschung eigenständig VR-Gesprächsdaten erheben, aufbereiten und bzgl. ausgewählter kommunikativer Aspekte analysieren. Dabei werden wir ein besonderes Augenmerk auf die mündliche Kommunikation in kollaborativen VR-Spielen und mehrsprachigen Social-VR-Chatrooms legen. Die Studierenden arbeiten in Forschungsteams zusammen und lernen, authentische Lerndiskurse eigenständig zu erheben, aufzubereiten und sprachwissenschaftlich zu analysieren. (Achtung: Falls parallel das Aufbauseminar 4213 besucht werden soll, dann dort bitte wegen inhaltlicher Überschneidungen nicht Gruppe 2 wählen!)
Gruppe 3 (Dr. Ahlers): Analyse von interkulturellen Lerndiskursen: "How to teach things with words?"
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Kommunikation in asymmetrischen, interkulturellen Diskurskonstellationen (je nach individueller Interessenslage z. B. Gitarrenunterricht, Fahrschulstunde, Trainingseinheit im Sport). Wir untersuchen dazu authentische schriftliche und mündliche Lerndiskurse zwischen Personen mit unterschiedlichen sprachlichen und fachlichen Wissensbeständen. Wie wird deklaratives und prozedurales Wissen diskursiv vermittelt? Mit welchen sprachlichen Mitteln werden bestehende kognitive Konzepte instruiert, reorganisiert und weiterentwickelt? Wie greifen kognitive und diskursive Lernmechanismen dabei ineinander? Zur Beantwortung dieser Fragen werden funktional-pragmatische und kognitionslinguistische Ansätze herangezogen und miteinander verknüpft. Die Studierenden lernen, authentische Lerndiskurse eigenständig zu erheben, aufzubereiten und sprachwissenschaftlich zu analysieren. |