Literatur |
Croce, Benedetto, Die Geschichte als Gedanke und als Tat, Bern 1944. Münkler, Herfried, Die Deutschen und ihre Mythen, Berlin 2009. Rohlfes, Joachim, Umrisse einer Didaktik der Geschichte, 5. Aufl. Göttingen 1979. |
Lerninhalte |
Geschichte ist jenes Bild, welches sich eine Zeit von der Vergangenheit macht. Der Blick auf den Anderen, den Fremden, der in der Vergangenheit lebte, dient auch der Definition des Selbstbildes des Betrachters, mithin der Bestimmung seiner Identität im Verlauf der Geschichte. Folglich spiegeln die Geschichtsvorstellungen, die jede Zeit entwickelt stets auch aktuelle Bedürfnisse wider. In welcher Weise dies in der Vergangenheit geschah und bis heute geschieht, ist Thema dieser Lehrveranstaltung. Dazu werden Ereignisse und Autoren aus Antike, Mittelalter und früher Neuzeit herangezogen, deren Rezeption in nachfolgenden Zeiten untersucht wird. Was dachte das Mittelalter von Tacitus? Was das 19. Jahrhundert? Wie sah man die Kaiserkrönung Karls des Großen im 9. Jahrhundert, wie um 1500, wie im 19. Jahrhundert? Wie sahen die Zeitgenossen den Canossa-Gang Heinrichs IV., wie sah ihn das 19. Jahrhundert? Am Ende steht stets die Frage nach dem aktuellen Forschungsstand – mithin letztlich die Frage nach den Bedürfnissen hinter der Geschichtsauffassung unserer eigenen Gegenwart. Themenvorschläge von Seiten der Studierenden sind ausdrücklich willkommen und werden gern aufgenommen. |