Lerninhalte |
Mit Pierre Hadot, Michel Foucault oder Wilhelm Schmid kommt wieder die praktische Dimension der Philosophie, die Tätigkeit des Philosophierens in den Blick: als »geistige Übung«, »Lebenskunst« oder »Ästhetik der Existenz«. Das Seminar zielt darauf ab, Philosophie als Lebensform in jeder dieser Fassungen kritisch zu hinterfragen. Denn der Charakter von Philosophie als Übung wird völlig falsch verstanden, wenn er nur als eine Art individuell-ästhetische Befreiung gedeutet wird. Der Zusammenschluss von Philosophie und Lebensform ist vielmehr Ausdruck des Problems, wie Kritik und Selbsterkenntnis noch unter den Bedingungen des philosophischen zwanzigsten Jahrhunderts gedacht werden können, einem Jahrhundert, das wie kein anderes zuvor auf die soziale und sprachliche Konstitution unseres Erkennens beharrt. Ausgangspunkt ist Cavells Deutung des Begriffs Lebensform, wie er – nicht terminologisch – in den Schriften Wittgensteins Verwendung findet. Die Frage ist, welches kulturphilosophische Potential Cavells Überlegungen besitzen.
Das Seminar stellt drei Texte von Cavell über Wittgenstein ins Zentrum (http://bit.ly/25bmkHF). Der Seminarplan und die Referate werden mit den Seminarteilnehmenden abgesprochen. |