P1: Träume - den Körper aussetzen und sich sich selbst aussetzen
Wir möchten das Phänomen des Traums aus verschiedenen Perspektiven betrachten, Texte zu diesen lesen und uns auf möglichst vielen Ebenen an diesen unscharfen Begriff herantasten. Dafür haben wir uns folgende mögliche Herangehensweisen überlegt:
- phänomenologisch: Wie spürt man den Leib im Traum? Wie zeigt sich der Körper als unkontrollierbar und der Geist unlenkbar oder scheint dies nur so? Empfindungen und körperliche Reaktion - Träume als Grenzerfahrung und Wendepunkt, sich Unbekanntem auszusetzen (Descartes Traumerlebnis) - Lucides Träumen /Klarträume: sich bewusst dem Unbewussten aussetzen? Den Traum oder die Welt im Traum in der Hand haben? - Perspektivität: Perspektivenwechsel: narrative Träume, allwissender Erzähler (über das selbst hinaus), Körperwechsel, ... - Träume und Sprache: Sprachwechsel im Traum, Träume in Sprach üebrsetzen, wie kann man Wörter für Wahrnehmung ohne akute Sinnerfahrung finden? - Erfahrung und Erinnerung: Wie sind Träume von Neugeborenen, Blinden, Tauben, etc. - historisch: Traumdeutungen in Antike und Moderne
Mögliche Literatur wären zum Historischen von Freud und Jung, Augustinus über das Unlenkbare (Bekenntnisse, 10, 30), Owen Flamage - Naturalizing Epistemic Virtue und Walther Benjamin (Aufsatzsammlung "Träume").
Ansprechpartner: Josefine Sonneson: sonneson@uni-hildesheim.de Lisa Haase: haasel@uni-hildesheim.de
P2: Political Streetart oder viel zu viel, Freies Projekt
In diesem Freien Projekt möchten wir gemeinsam Texte und Bilder zum Thema Streetart im Zusammenhang mit der politischen und gesellschaftlichen Machtausübung diskutieren, analysieren und ggf. auch selbst produzieren. Der Ausgangspunkt soll Streetart sein; welche Möglichkeiten der Vermittlung hat sie? Wie wird sie codiert und decodiert? Was brachte den Menschen immer wieder dazu, in symbolischer bzw. codierter Form, Wände zu beschmieren?
Womöglich werden wir uns, um uns diesen Fragen zu nähern, grundsätzliche Diskussionen über bestimmte politische Konzepte/Bewegungen/Vorgänge/Gruppen führen. Auch über die Dringlichkeit, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, kann eine Diskussion geführt werden. Entscheidend wäre vor allem eine Auseinandersetzung mit „Parolen“ im weiteren Sinne, also im Sinne gemeinschaftsstiftender Meinungen und wie diese von verschiedenen Gruppen, in der Form von Rufen, Wahlsprüchen und Slogans benutzt werden (z.B. „Wir sind das Volk“, „Ausländer raus“ usw.). Diese Auseinandersetzung wird somit auch eine über geschichtliche Prozesse der Vergangenheit.
Eine selbstkritische Analyse der aktuellen politischen Ästhetik soll in diesem Projekt genauso im Vordergrund stehen wie eine mögliche Auseinandersetzung mit der Frage, was die klassischen Fabeln - von Äsop zu Lessing - mit einer reflektiven, moralischen Verbildlichung ihrer jeweiligen Epoche verbinden könnte.
Angedacht sind unter anderem auch Diskurse zu Thesen von Bourdieu, was den Kapitalbegriff und den damit verbundenen Habitus zur Ursache einer Definierbarkeit von Streetart machen könnte, und eine Auseinandersetzung mit Foucaults Begriffen von Macht, Diskurs und Wissen. Macht und Wissen sind gerade auch bei der Analyse der Codierung von Streetart von Bedeutung und könnten helfen, ein weiteres Verständnis von Streetart zu diskutieren.
Die Idee ist es, gemeinsam verschiedene Texte zu erarbeiten, die als Werkzeug zur Analyse unserer Zeit dienen können. Wir sind für weitere Vorschläge offen, die Zusammensetzung der Texte wird sich auch anhand der Ideen der Teilnehmer herausstellen können,. Es soll darum gehen, gemeinsam Probleme ,die wir erkennen, zu artikulieren und zu diskutieren. Fragen, die den Raum abstecken, zu dem wir versuchen vorzudringen wären z.B. Wo stehen Wir? Welche politischen sowie gesellschaftlichen Probleme scheinen uns von Bedeutung? Welche Probleme werden in der Öffentlichkeit problematisiert? Wie werden sie problematisiert? Was sehe ich? Wo stehe ich? Was kann ich tun?
Kontakt: Milan Cosmo Zonneveld (zonnevel@uni-hildesheim.de) |