Der Inklusionsansatz bietet eine Basis, die Reduktion von Benachteiligungen nicht bloß vereinzelt auf Kategorien und Merkmale zu richten, sondern mit dem Fokus auf systemische Benachteiligungen alle Heterogenitätsdimensionen einzubeziehen. In diesem Seminar wird über sonderpädagogische Förderbedarfe hinaus und in Richtung Diversity Education geblickt. Hierfür werden zunächst gesellschaftliche Normvorstellungen und damit verbundene Merkmale sowie systemisch-strukturelle Bedingungen betrachtet.
Ethnizität, Sexualität, Introversion, äußere Erscheinung können Beispiele für Merkmale sein, die aufgrund von Werten und Normen und systemisch-institutionellen Umständen mit einer erschwerten Teilhabe verbunden sind. Diese Kategorien sollen hierbei nicht additiv, sondern wechselwirkend betrachtet werden. Hierbei wird sich am Intersektionalitätskonzept orientiert, welches seine Wurzeln in der Gender- und Rassismusforschung hat und vermehrt in die Inklusionsforschung Einzug findet. Einen theoretischen Hintergrund bieten dabei u.a. Perspektiven der Disability studies, Gender-und Queerstudies. Hierbei werden wir uns mit Konzepten wie ableism und lookism auseinandersetzen.
Durch den Einbezug pädagogischer Ansätze wird zudem angestrebt, Mittel und Wege zu suchen und zu finden, um intersektionale Verstärkungsprozesse aufzudecken und Benachteiligungen im Unterricht bewusst zu reflektieren.
Vor diesem Hintergrund wird in dem Seminar das Ziel verfolgt, Förderungs- und Anerkennungsstrategien in der Schule zu entwickeln. |