Wie kann dann der Übergang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in Jugendwohngruppen oder Pflegefamilien leben und sich auf den Übergang in ein eigenverantwortliches Leben vorbereiten oder die stationäre Jugendhilfe bzw. eine Pflegefamilie bereits verlassen haben, konzeptionell und strukturell stärker in die Heimerziehung und Vollzeitpflege integriert werden? Fragen wie diese stehen unter dem Stichwort "Leaving Care" seit einigen Jahren nicht nur im Mittelpunkt der Fachdiskussion. Auch freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe erleben immer wieder ganz konkret die sehr begrenzten Möglichkeiten, weiter für jungen Menschen da zu sein.
Dabei zeigen Forschungsergebnisse, dass viele Care Leaver*innen sich stabile Beziehungen und Verlässlichkeit auch im Übergang wünschen. Bisher existiert aber kein umfassendes, im Leistungsangebot verankertes Konzept, mit dem Träger der Kinder- und Jugendhilfe diesen Bedürfnissen und der Lebenssituation Leaving Care gut begegnen können.
Ziel des Projektes ist ein Konzept, eingebettet in Übergangsvorbereitung während stationärer Hilfen bis hin zur Nachsorge nach dem Auszug aus Wohngruppen und Pflegefamilien, gemeinsam mit Care Leaver*innen zu entwickeln und auf seine Anwendbarkeit zu überprüfen. Gemeinsam mit den Kostenträgern und weiteren Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe sollen Kriterien identifiziert werden, die eine Qualitätssicherung sowie eine Regelfinanzierung der Angebote ermöglichen können.
Wissenschaftliche Begleitung Das Institut für Sozial‐ und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim führt die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch. Aufgrund der Ziele des Vorhabens wird diese partizipativ angelegt, bei der das Forscher*innenteam mit Care Leaver*innen und Fachkräften den Forschungsprozess abstimmt.
Kooperationspartner*innen: Ev. Jugendhilfe Schweicheln (www.ejh-schweicheln.de)
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