Literatur |
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben und im Learnweb.
Wir werden nur Auszüge aus diesen beiden Büchern besprechen, doch wer sich schon vorab auf den Seminar vorbereiten möchte, kann gerne schon hereinlesen:
Buck-Morss, Susan. 2018. Hegel und Haiti. Berlin: Suhrkamp
Rancière, Jacques. 2002. Das Unvernehmen. Politik und Philosophie. Frankfurt am Main Suhrkamp |
Lerninhalte |
Wie kann man sich der Geschichte der Philosophie anders annähern? Wie kann man sich der Geschichte philosophisch anders annähern? Diesen beiden Fragen widmet sich das Seminar. Statt Geschichte als einen Prozess zu begreifen, der einer linearen Fortschrittslogik folgt, wird sie in ihren Brüchen und Schwellenbewegungen betrachtet. Dabei geraten drei philosophische Perspektiven in den genaueren Blick: Mit Susan Buck-Morss lässt sich Philosophiegeschichte als Universalgeschichte von unten begreifen, die bei in der Peripherie beginnt. Statt die Großen Erzählungen der europäischen Moderne wiederzugeben, setzt solch eine Universalgeschichte von unten bei den geteilten Erfahrungen von Unterdrückung und Widerstand an, wofür paradigmatisch das Ereignis der Haitianischen Revolution einsteht. Walter Benjamins Schriften zeigen sich Geschichte Katastrophe, die uns in die Gegenwart schleudert. Zugleich weisen seine geschichtsphilosophischen Thesen auf Momente der widerständigen Solidarität hin, die ein messianisches Aufblitzen von Hoffnung erahnen lassen. Jacques Rancière begreift die Geschichte als Kampf der Anteilslosen um Gleichheit, eine Bewegung, die er als Unvernehmen bezeichnet. Dessen Spuren erkundet er von den Schriften des Aristoteles bis hinein in die Pariser Kommune. Wir werden uns im Seminar mit den Texten dieser drei Philosph:innen befassen, um in der intensiven Lektüre Anhaltspunkte auszumachen, wie die Praxis einer Philosophiegeschichte von unten aussehen könnte.
Zum Erlangen der Studienleistung: Textpräsentation. Eine Hausarbeit ist als Modulabschlussprüfung möglich. |