Ein gängiger Ablauf von Filmproduktionen gliedert sich in Abschnitte wie Ideenfindung, Verschriftlichung, Verfilmung, Montage und Postproduktion, um am Ende all dieser Einzelschritte zu einem fertigen Werk zu kommen. In unserem Projektseminar wollen wir versuchen, dieses Nacheinander zu torpedieren und stattdessen kontinuierlich „im Fluss“ zu bleiben. Schon beim ersten Termin werden wir anfangen, Ideen, Bilder und Töne zu generieren, aus denen anschließend diverse Narrationen entstehen können.
Als Rahmen denken wir uns gemeinsam ein Regelwerk aus und treten anschließend in changierenden Produktionsteams aufeinander. Wie Bälle spielen wir uns Material zu, das von Woche zu Woche erweitert, transformiert, collagiert und abstrahiert wird. In den temporären Produktionsgemeinschaften eignen wir uns Sequenzen von anderen an und entwickeln daraus Neues. In der Gesamtgruppe besprechen wir, was das mit uns macht: nicht einen individuellen Autor*innen Plan verfolgen zu können, sondern unsere Ideen und Erzählungen durch das Zutun von anderen ständiger Wandlung unterworfen zu sehen.
Begleitend zur intensiven praktischen Arbeit sichten und besprechen wir Appropriationsbeispiele aus Film und Kunst, wir beschäftigen uns mit Werken die prozessbasiert sowie solchen, die in kollektiven Arbeitszusammenhängen entstanden sind.
Statt einem finalen Screening in der Präsentationswoche soll ein mindestens monatlich stattfindender Salon organisiert werden, in dem wir Einblick in unsere Prozesse und temporären Ergebnisse geben.
Die Seminarzeiten sind mittwochs von 14 bis 18 Uhr und donnerstags von 9 bis 13 Uhr. Der Freitag ist reserviert für die selbstständige Arbeit in Kleingruppen. Das Seminar findet größtenteils in der Timotheuskirche auf dem Samelson Campus statt.
Eine Teilnahme an der Übung "Grundlagen der Schauspielführung im Film" (2030) wird empfohlen, ist jedoch keine Pflicht. |