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Die „Multi-Camera-Sitcom”, die vor einem Life-Publikum aufgezeichnet wird, ist ein typisches Produkt der Fernsehökonomie: standardisiert, kostengünstig, episodisch und typisierend (also durch und durch klischeehaft, ohne Story-Arc und Figurenentwicklung). Aufgrund ihrer Ausrichtung an einem breiten Publikum (Broadcast, nicht Narrowcast), ist sie als medienkulturelles Artefakt zugleich von Normierungsdiskursen und Normverschiebungen durchsetzt. Die Sitcom ist damit zum einen ein interessantes, soziologisches Untersuchungsobjekt, zum anderen allerdings auch ein Artefakt, das schnell altert. Dass es die Sitcom noch immer gibt, obwohl das lineare Fernsehen immer mehr an Bedeutung verliert, dass Streaming-Plattformen nicht nur Sitcoms vergangener Jahrzehnte aufkaufen, sondern seit einigen Jahren schon selbst Sitcoms produzieren, ist bemerkenswert. Was möglicherweise der besondere Reiz dieser (eigentlich doch wenig geliebten) Gattung ist, gilt es zu analysieren. Die Analyse wird unter mediensoziologischen, medienkulturellen und ästhetischen Gesichtspunkten erfolgende. |