Die Entwicklung einer eigenen Bildkultur der sogenannten "altniederländischen Malerei", die im 15. Jahrhundert im damals florierenden Herzogtum Burgund stattfand, gehört zu den faszinierendsten Kapiteln der europäischen Kunstgeschichte. Im Umkreis Jan van Eycks wurde eine neue Sicht auf Dingliches in seiner Materialität kultiviert und dies mit einer bis dahin beispiellosen Detailliertheit und Atmosphäre verbildlicht. Zu Recht ist diese Entwicklung, die sich zeitgleich mit der Etablierung der italienischen Renaissance vollzog, aber völlig andere Bilder hervorbrachte, als "optische Revolution" charakterisiert worden.
Das Seminar bietet eine Einführung in die altniederländische Malerei, beginnend mit dem Schaffen Jan van Eycks. Es nimmt auf exemplarische Weise Werke weiterer Künstler (u.a. Rogier van der Weyden, Hans Memling, Hugo van der Goes) in den Blick und vermittelt so Einblicke in eine neue Art des Sehens und Bildens im 15. Jahrhundert, die auch für die weitere Kunstgeschichte große Folgen haben sollte.
Studienleistung: 2 Protokolle
Prüfungsleistung: Hausarbeit über ein ausgewähltes Kunstwerk (in Absprache mit dem Dozenten) |