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In Sandro Botticellis Malereien zeichnet die Frauen eine porzellangleiche Zartheit aus. Ihre Haare sind auffällig komplex verflochten, ihre Körper sind schlank und zerbrechlich und ihre blassen Gesichter sind leicht abgewandt und von einer sehnsuchtsvollen Schwermut gezeichnet. Es scheint beinahe so, als könnten sie jeden Moment weggeweht werden. Dieses Bild von zerbrechlichen Porzellanfrauen ist genauso anmutig wie brutal. Was daran ist so faszinierend, dass es Botticellis Erfolg mitbestimmt hat? Was daran ist brutal? Und vor allem, warum also weinen Botticellis Frauen nicht? Und welche Grenzen würden Tränen überschreiten?
In dieser Übung schauen wir uns neben Botticellis Malereien einige wenige Positionen zu Tränen in der Kunst an, u.A. Man Ray, Dieter Roth, Sam Taylor-Wood. Ausgehend davon steht hauptsächlich im Zentrum eine eigene individuelle künstlerische Praxis, die über den Zeitraum des Semesters entwickelt werden soll und in der die Studierenden Unterstützung bekommen. Material und Medium sind freigestellt. |