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#MeToo, Fridays for Future, #BlackLiveMatter, der Krieg in der Ukraine, #TIME’SUP, die Proteste der Frauen im Iran, die Covid-19 Pandemie - derzeit sind zahlreiche mediale Ereignisse beobachtbar, in denen Solidarität eingefordert wird. Im Seminar werden diese gegenwärtigen Erscheinungsformen und Verfahren von (vornehmlich feministischer) Solidarität befragt. Es wird davon ausgegangen, dass Solidarität aufgeführt wird und dass sie durch performative Handlungen sicht- und erlebbar wird, sie also als eine ästhetische Praxis gefasst und beschrieben werden kann. Bestimmte Akteur*innen treten dabei zur selben Zeit am gleichen Ort (bei Demonstrationen, online oder medial) in Erscheinung und versuchen gemeinsam Solidarität hervorzubringen – in digitalen Kontexten durch die Verwendung von Hashtags oder das öffentliche Teilen von persönlichen Erfahrungen, ebenso wie in, aus theaterwissenschaftlicher Perspektive, „konventionellen“ Aufführungsformaten in leiblicher Ko-Präsenz, wie Demonstrationen. Anhand gegenwärtiger Aufführungen von Solidarität und ausgewählten Texten wird die mediale Wechselwirkung zwischen analogen und digitalen Inszenierungsweisen fokussiert. Dabei werden u.a. Fragen nach der Körperlichkeit von Solidaritätspraktiken, nach Macht- und Begehrensstrukturen, nach dem Paradox zwischen Vergemeinschaftungs- und Abgrenzungsverhältnissen gestellt und diese mit den Funktionsweisen von Solidaritätsaufführungen in Verbindung gebracht und reflektiert.
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