Lerninhalte |
Der Geruchssinn galt lange Zeit als animalischer, insbesondere gegenüber dem Seh- und Hörsinn zweitrangiger und im Diskurs zu vernachlässigender Sinn. Gerüche und Düfte prägen jedoch unsere Weltwahrnehmung und sozialen Beziehungen auf grundlegende Weise. Gerüche als Ausdruck biochemischer Prozesse beeinflussen die Wahl von Nahrung und Partner*innen, verschiedene Duftnoten fungieren als „sozialer Orientierungssinn“ (Jürgen Raab), charakterisieren Personen oder lösen Affekte, Gefühle oder Erinnerungen aus. Darüber hinaus ist die olfaktorische Gestaltung der Subjekte und ihrer Lebenswelt mit Parfums und Duftstoffen ein wesentlicher Teil populärer Kulturen. Im Seminar werden wir uns daher mit den kulturtheoretischen Grundlagen von positiv und negativ konnotierten Gerüchen beschäftigen. Ebenso werden olfaktorische Ästhetiken, das heißt die spezifischen Wahrnehmungs- und Darstellungsformen von Gerüchen, in vielfältigen Formaten analysiert, beispielsweise anhand von Literatur, Filmen, der bildenden Kunst, Ausstellungen und Konsumprodukten.
Im Rahmen des Seminars ist ein Projekt zum Verhältnis von Ästhetik und Wissenstransfer als Studienleistung geplant.
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