Lerninhalte |
Seminar und Übung werden sich beschäftigen mit den Fragen: Was ist Bewegung und das Gestische und wie ist Bewegung darstellbar | lässt sich Bewegung in den Raum übersetzen? Wie lässt sich im Zusammenhang damit das Neue und Werdende denken? Unweigerlich denken wir bei dem Wort Bewegung sofort an Bewegungen des Körpers oder Formen der Fortbewegung: Laufen, Gehen, Schwimmen, Fahren ; an die Bewegungen von Blättern im Wind oder die Bewegung des Meeres, das immer wieder in kleinen aufeinanderfolgenden Schwällen auf Sand trifft, Sand bewegt, sich selbst bewegt. Aber Bewegung kann auch als ein Moment im Dazwischen verstanden werden, z. B. zwischen den einzelnen Elementen eines vermeintlich feststehenden Gemäldes. In jedem Fall, wenn wir wie Gilles Deleuze und Henri Bergson davon ausgehen, dass alles ständig in Bewegung ist und es höchstens transitorische Zustände gibt. Bergson geht von einer Aufeinanderstapelung und Verdichtung der Zeit, also einer Gleichzeitigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus, die sich in jedem folgenden Moment wie eine Kette aufperlt, oder wie ein Stapel aufstapelt. Die Perlenkette von Momenten oder der Stapel von Momenten bleibt jedoch durch das Dazwischen immer beweglich. Unter Beachtung dieses Verständnis von Bewegung und Zeit schauen wir uns die Bewegung und Zeitverdichtung in den Gemälden des italienischen Renaissancemalers Sandro Botticelli an. Wie machen wir uns diese Erkenntnisse und Auseinandersetzung dann in einer eigenen künstlerischen Praxis zu Nutze?
Alle Teilnehmenden sollen durch die theoretische Auseinandersetzung eine eigene künstlerische Praxis entwickeln, wobei Material, Methoden und Form dabei frei wählbar sind.
Seminar und gleichnamige Übung können nur zusammen besucht werden. |