Müll ist nicht nur gegenwärtig ein medial intensiv verhandeltes Thema – insbesondere im Hinblick auf ökologische Aspekte. Vielmehr stehen die Hinterlassenschaften und Abfälle des Menschen seit jeher in spannungsvoller Beziehung zu Konzepten von Kultur.
Zunächst ist es das Ziel des Seminars zu klären, was überhaupt als Müll und Abfall gilt, wie diese gesellschaftlichen Bewertungen entstehen und welche kulturhistorischen Diskurse und Semantiken damit verbunden sind. Dafür werden u.a. ‚klassische‘ wie aktuelle Mülltheorien diskutiert (bspw. von Mary Douglas, Michael Thompson und Gay Hawkins).
Ein wesentliches Augenmerk des Seminars wird dabei auf ästhetischen Auseinandersetzungen mit Müll liegen. Anhand von Literatur, Filmen sowie Arbeiten aus der bildenden Kunst werden die spezifische Ästhetik von verschiedenen Arten des Mülls, damit verbundene Figuren und Räume in einer Konsumkultur fokussiert (etwa Plastikmüll, Messies, Trash, Ästhetiken des Hässlichen).
Im Rahmen des Seminars ist eine eigene ästhetische Arbeit der Student*innen vorgesehen.
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