Literatur |
Christian Aldenhoff, Lukas Edeler et.al. (Hrsg.): Digitalität und Privatheit. Kulturelle, politisch-rechtliche und soziale Perspektiven. Bielefeld 2019. Simon Garnett, Stefan Halft et. al. (Hrsg.): Medien und Privatheit. Passau 2014. |
Bemerkung |
Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Hybrid-Veranstaltung, die im Wechsel in Präsenz und online (BBB) stattfindet. Der erste Termin am Fr., 04.11.2022 findet in Präsenz statt, der zweite Termin am 18.11.2022 online, usw. Den Zugang zu BBB findet Sie über die Learnwebseite zum Seminar.
---
Das Seminar ist anrechenbar in deb BA KuP Medienmodulen "Medienkultur" und "Medienkultur 2"
---
Studienleistung: Referate Prüfungsleistung: Hausarbeit (3.000 Wörter) |
Lerninhalte |
Im Zuge einer weiter voranschreitenden Digitalisierung mit einer sich ausdifferenzierenden Praxis algorithmischer Klassifikationen von personenbezogenen Daten in Big Data-Modellen ist das Thema Datenschutz weiterhin diskutiert wie auch umkämpft. Über die juristische Perspektive zum Schutz der Privatsphäre und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts hinaus sucht das Seminar einen medienwissenschaftlichen Zusammenhang von Anonymität und Privatheit. Dazu sollen Bedeutungsdimensionen von Anonymität innerhalb der heutigen Medienkultur semantisch ausgeleuchtet und gezeigt werden, inwieweit anonymes Handeln für ein friedliches gesellschaftliches Miteinander zwar notwendig ist, aber auch ein gesellschaftliches Spannungsfeld markiert: Anonymität in sozialen Medien kann einerseits eingesetzt werden, um die eigene Privatheit vor dem Zugriff des Staates bzw. der Plattformbetreiber zu schützen. Anderseits kann Anonymität genutzt werden, Meinungsbildungsprozesse in sozialen Medien zu manipulieren, andere NutzerInnen mit ‚Hatespech‘ und ‚Cybermobbing‘ zu attackieren. Solche Auseinandersetzungen setzen sich oft in der realen Welt fort und haben damit auch Konsequenzen für das Privatleben der Betroffenen. Das ambivalente Phänomen medialer Anonymität, infolgedessen Medien sowohl Bedrohung als auch Mit-Konstituent von Privatheit sind, muss daher vor dem Hintergrund einer interdisziplinären Privatheitsforschung mitsamt ihren medienethischen Implikationen kritisch diskutiert werden: welche Formen der Privatheit sind in einer modernen und offenen Mediengesellschaft möglich und wünschbar und welche Gefahren liegen in den Klassifikations- und Normierungsmustern digitaler Anwendungen und Nutzungsszenarien? |