Literatur |
Zum Beispiel: Hans Ulrich Gumbrecht (2001): Die Gegenwart wird (immer) breiter. In: Merkur 9/10: 768-784, Simon Reynolds (2011): Retromania. Pop Culture's Addiction to its own past, London: Faber and Faber; Hayden White (1994/ 1973): Metahistory. Die historische Einbildungskraft im 19. Jahrhundert in Europa, Frankfurt a.M.: Fischer; Deines, Stefan, Stephan Jaeger und Ansgar Nünning (Hrsg.), Historisierte Subjekte - Subjektivierte Historie. Zur Verfügbarkeit und Unverfügbarkeit von Geschichte, Berlin: de Gruyter; Ulf Otto (2011): Die Macht der Toten als das Leben der Bilder. Praktiken des Reenactments in Kunst und Kultur. In: Jens Roselt und Christel Weiler (Hrsg.): Schauspielen heute: Die Bildung des Menschen in den performativen Künsten. Bielefeld: Transcript, 185-201. |
Lerninhalte |
Die Popkultur hat ein ambivalentes Verhältnis zu Geschichte und Geschichtsschreibung. Zum einen ist offensichtlich, dass populäre Artefakte und Prozesse sich nicht um historische Tatsächlichkeit kümmern (müssen). Das gilt für Buffalo Bill’s Wild West Show aus dem 19. Jahrhundert, in der die koloniale Eroberung Nord-Amerikas zu moderner Unterhaltung gemacht wurde, nicht anders als für Filme wie Schindlers Liste, Serien wie Mad Men oder #ichbinsophiescholl. Der Popkultur fehlende historische Wahrhaftigkeit vorzuwerfen – so die These des Seminars – geht an ihren Zielen und Zwecken vorbei. Was ist es dann, was eine Geschichtsschreibung im Modus von Pop leistet oder leisten kann? Zweitens kann die Popkultur, je nachdem, wann sie begonnen haben soll, mittlerweile selbst auf eine eigene Geschichte zurückblicken und findet sich immer öfter in Ausstellungen oder Überblicksdarstellungen musealisiert. Wie wird Pop-Geschichte geschrieben, im Wissen darum, dass Pop „alles ist, was knallt“ (Rainald Goetz) – und damit gerade nicht museale Objekte in verstaubten Vitrinen? |