Bemerkung |
Teilnahmeleistung/Studienleistung: Zur erfolgreichen Studienleistung muss bis spätestens 05.02.2023 ein 3-5-seitiger Essay zur Motivation zum Kurs eingereicht werden, sowie am Blockseminar teilgenommen werden. Die Texte können auch vorher zu jedem Zeitpunkt im Semester eingereicht werden. Bei Abgabe nach dem 05.02.2023 kann keine Teilnahme mehr bestätigt werden.
Angebotene Prüfungsleistung: Hausarbeiten als Modulabschluss sind nach Absprache möglich.
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Lerninhalte |
Anhand ausgewählter Texte möchten wir uns Albert Camus‘ Philosophie, seiner Literatur und seiner Person nähern und verstehen, was sein Denken ausmacht, welche Systematisierungen seinem Werk gegeben werden können und welche Bedeutung seine Biografie für sein Werk hat. Was es mit der Sinnlosigkeit, der Absurdität, dem Licht und dem Spannungsdenken auf sich hat, werden wir versuchen tiefer zu ergründen.
Der wohl bekannteste Ausspruch Camus‘ ist: „Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.“ Dieser letzte Satz im „Mythos des Sisyphos“ gibt der antiken Erzählung eine für Camus typische, absurde Wendung und stellt die Lesenden vor ein Rätsel: Wie um Himmels Willen können wir uns Sisyphos glücklich vorstellen?
Doch nicht nur durch dieses Bild, sondern auch mit dem Konzept der Absurdität und seiner Spielart des Existenzialismus hat der Schriftsteller als öffentlicher Intellektueller im 20. Jahrhundert literarisch und denkerisch einen großen Einfluss auf die Öffentlichkeit gehabt. Im akademischen Diskurs der Philosophie spielt er bis heute jedoch eine untergeordnete Rolle. Das mag einerseits daran liegen, dass er im Streit mit Sartre akademisch gebrandmarkt wurde und es jahrzehntelang besser war, mit „Sartre zu irren […] als mit Camus recht zu behalten“ (Iris Radisch). Andererseits hängt es damit zusammen, dass Camus‘ Schriften kein streng systematisches und formal philosophisches Werk beinhalten, sondern sich zwischen Literatur, politischem Zeitkommentar und Lebensphilosophie bewegen.
Abseits der Form und der fehlenden Systematisierung, finden sich jedoch viele philosophische Themen in seinen Essays, seiner Literatur und seinen Artikeln, die durch Camus‘ gestochene Sprache ungewohnt leicht zugänglich sind. |