Freie Projekte bieten die Möglichkeit, selbst organisierte Studienprojekte mit einer Bearbeitungszeit von ca. 90 Stunden in Einzel- oder Gruppenarbeit umzusetzen. Die Planung und Umsetzung erfolgt durch die Studierenden selbst. Genauere Informationen zu den freien Projekten findet Ihr im Organisatorischen Leitfaden, unter Punkt 9. Der organisatorische Leitfaden ist auf der Startseite des Instituts herunterladbar: https://www.uni-hildesheim.de/fb2/institute/philosophie/
In diesem Semester gibt es folgende freie Projekte:
Projekt 1
Honoris causa 4 (Idee: Lino Goldbeck)
Wir wollen eine vierte Ausgabe des Magazins „honoris causa“ herausbringen. Die letzten beiden Ausgaben wurden ebenfalls in freien Projekten erarbeitet. Darin werden auf unterschiedliche Weise (von Kochrezepten bis hin zu Gesetzesblättern) die Thematiken „Genie“ und „chilly climate“ kritisch behandelt, parodiert usw., insbesondere mit Blick auf das akademische (Philosophie-)Studium. U.a. mit der Thematik dieser Ausgabe, ihrem Konzept, ebenso, wie mit dem Druck, der Finanzierung, Aufgabenverteilung innerhalb des freien Projekts, wollen wir uns in diesem Semester beschäftigen. Zu dessen Beginn wollen wir Mitglieder der letzten Redaktion einladen uns bei diesen Fragen zu beraten. Der Produktion von Beiträgen und dem Layout des Magazins werden wir uns voraussichtlich erst in einem Folgeprojekt im nächsten Semester widmen. Es ist in beiden Semestern mit hohem Arbeitsaufwand zu rechnen. Bei Interesse meldet euch gerne unter goldbeck@uni-hildesheim.de.
Projekt 2
Fight Club 2 – Phänomenologie des Raufens (Ansprechperson: Momo Hegeler (hegeler@uni-hildesheim.de)
In diesem Projekt möchten wir uns mit Hilfe von Theorie und praktischen Erfahrungen mit der Phänomenologie des Raufens auseinander setzen. Wie genau kann man Raufen und die damit einhergehenden Erfahrungen definieren? Welche philosophische Bedeutungen kann man dem Raufen zuschreiben? Welche Bedeutung kann Raufen für philosophische Arbeit haben. Lektüre: Elsa Dorlin, Selbstverteidigung: Eine Philosophie der Gewalt (2020); Sigrid Happ, Bewegungsfeld Kämpfen. Weitere Literatur wird bekannt gegeben
Projekt 3
"Philosophie und Sex" (Idee: Ben Steppath)
"Aus den Lesekreisen der vergangenen Semester kommend, wollen wir uns im WiSe 22/23 mit dem Themenkonnex "Philosphie und Sex" auseinandersetzen. Eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich. Wir wollen einen Weg erkunden, mithilfe von Autor*innen wie Foucault, Nancy, Bataille und Despentes, Sex, Sexualität und Erotik philosophisch zu denken und zu durchdringen. Vielleicht drehen wir am Ende des Semester sogar einen philosophischen Porno (zum Beispiel: lasziv geraunte Hegelzitate in philosophierende Ohren)."
Projekt 4
Lesekreis: Fahim Amir, Schwein und Zeit (Idee: Luca Scelsi)
Fahim Amirs 2018 erschienenes Buch wendet sich gegen Konzeptionen der Tier- und Umweltethik, die konservativ auf eine „unberührte Natur“ oder auf die ökokapitalistische Sorge um nachhaltiges Ressourcenmanagement referieren. Seine Schrift zielt gegen den Opferstatus, der Tieren oft zugewiesen wird und will stattdessen eine Geschichte der Kämpfe erzählen. Unter welchen Umständen leiste(te)n Tiere Widerstand? Gibt es „Kampfgefährt*innenschaften“ zwischen Menschen und Tieren? Daraus kann Solidarität entstehen? Der Lesekreis hat (aufgrund der Länge) nicht zum Ziel, das gesamte Buch zu besprechen, der Fokus liegt auf dem Zusammenfinden in einem gemeinsamen Gesprächsformat: Geplant ist die (kritische) Besprechung und Einordnung in politische Philosophie und (Tier-)Ethik. Den wöchentlichen Termin werden wir in der ersten Sitzung ausmachen. Kontakt für Interessierte: scelsi@uni-hildesheim.de
Projekt 5
Offene Kunstwerkstatt (Idee: Thanh Hoa Nguyen)
In diesem Rahmen soll ein Raum eröffnet werden, in dem miteinander gemalt, gezeichnet und kreativ gearbeitet wird.Dabei soll es um das (gegenseitige) Üben und das Beobachten gehen und untersucht werden, wie das praktische Arbeiten neben/mit/im (Philosophie-)Studium wahrgenommen wird.Wir wollen gemeinsame Aufwärmübungen machen, an eigenen Projekten arbeiten und Ideen teilen, für die sonst selten Raum ist. Dabei möchten wir über Theorien zu Kreativität und ästhetischen Idealen im Gespräch bleiben und diese mit unseren praktischen Erfahrungen verbinden. Anmeldungen per Mail an:nguyent@uni-hildesheim.de und die Anmeldungen sind tendenziell geschlossen.
Projekt 6
Buen Vivir: Ein bilinguales Projekt (Idee: Clara Schlote)
Wir treffen uns planmäßig jeden Dienstag gegen 12 Uhr, um uns gemeinsam alternativen indigenen Lebensformen zu nähern, ausgehend von dem de-kolonialen Konzept „buen vivir“(Gutes Leben). Dabei wollen wir ebenfalls das Problem thematisieren, dass nicht-akademische Texte in europäischen philosophischen Diskursen oft ignoriert werden. Da viele Texte noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden, lesen wir hauptsächlich Texte auf Spanisch. Interessenten können sich bei schlote@uni-hildesheim.de melden.
Projekt 7
"Wut - eine politische Emotion?" (Idee: Phabio Freiboth)
Wir wollen zusammen erkunden, was eine politische Emotion ist, was Wut ist und was Wut macht und kann. Das Projekt versucht sich auf Textgrundlagen, die wir selber zusammenschnüren, einer lauten, destruktiven und revolutionären, widerständigen Emotion zu nähern. Neben der Lektüre programmatischer Texte wäre es schön besonders vielfältige Methoden zu finden wie wir uns dem Thema in experimentellen Exkursen widmen können: künstlerische und musikalische Zugänge zur Wut ansehen und produzieren, Phänomenologische Beschreibungen, andere literarische Versuche, körperliche Ausübung von Wutaffekten (etwa in einem sogenannten "Wutraum"). Es ist nicht der Anspruch am Ende ein Ergebnis oder ein Produkt zu haben, sondern es wäre schön, den Fragenhorizont erweitert zu haben. Wenn Interesse besteht meldet euch doch gerne bei freiboth@uni-hildesheim.de.
|