Mit spielerischen und zugleich wirksamen Setzungen und Aktionen vermag es die Performancekunst, alltägliche gesellschaftliche Regeln, Routinen und Normen zu stören und infrage zu stellen. Darin liegt ihr selbstermächtigendes Potenzial. Sie steht in einer feministischen Tradition, die sie marginalisierten Positionen verpflichtet und sich immer wieder Genderfragen widmet: Zahlreiche historische Performances stellen tradierte Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen infrage, während insbesondere Arbeiten der jüngeren Geschichte Gender jenseits dieses Dualismus untersuchen. Kinder und Jugendliche haben sehr unterschiedliche Erfahrungen – sowohl mit genderkritischen Fragen und Praktiken als auch mit Performance Art. Unabhängig davon haben sie oft einen sehr direkten Zugang zu dieser handlungsorientierten Kunstform. In diesem Seminar werden wir anhand von Theoriepositionen und Praxisbeispielen untersuchen, inwiefern Performancekunst ein Forum für das Spiel mit Geschlechterrollen und -verhältnissen sein kann – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Zusätzlich zu diesem Seminar bieten die Performancekünstlerin Carmen-Grünwald-Waack (Fräulein Wunder AG) und Maike Gunsilius die Übung 1907 – Gender Performances mit Kindern und Jugendlichen an.
Geöffnet für Masterstudierende + Bachelor, 6. Semester |