Literatur |
LITERATUR (kleine Auswahl): Walther L. Bernecker/Torsten Eßer/Peter A. Kraus (Hrsg.), Eine kleine Geschichte Kataloniens, Frankfurt 2007 Bernhard Maier, Geschichte Schottlands, München 2005 Klaus-Jürgen Nagel/Stephan Rixen (Hrsg.), Catalonia in Spain and Europe. Is There a Way to Independence?, Baden-Baden 2015 |
Lerninhalte |
Katalonien ist ein altes Land auf der Iberischen Halbinsel, dem schon im 9. Jahrhundert eine wichtige Brückenfunktion zwischen Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum zukam. Wenn es jedoch von der iberischen Halbinsel die Rede ist, herrscht die Vorstellung von einem einförmigen Land vor. Erst seit der gescheiterten Unabhängigkeitserklärung im Oktober 2017 ist einer breiteren internationalen Öffentlichkeit die Existenz einer katalanischen „Frage“ ins Bewusstsein gerückt. Ähnlich werden oftmals die Begriffe England und Großbritannien gleichgesetzt, obwohl England nur ein Teil Großbritanniens ist, wie Wales, Schottland und Nordirland. Erst 1707 fand die Zusammenlegung Schottlands und Englands statt. 1999 wurde das schottische Parlament etabliert. Aus völkerrechtlicher Sicht ist Schottland seither eigenständig. Seitdem sind die Nationen England und Schottland immer mehr auseinanderdriften, eine Lage, die die Brexit weiterhin verschärft hat. Dieses epochübergreifende Seminar beschäftigt sich mit den Wurzeln des katalanischen und schottischen Problems und zwar in einer vergleichenden Perspektive. Es wird Studierenden dabei helfen, diese Geschichte bis zur Gegenwart sowohl in der Abgrenzung zur England und Spanien als auch in ihren internationalen und europäischen Verflechtungen und Folgen nachzuvollziehen. Als Einführung vermittelt das Seminar theoretische Grundlagen der Geschichtstheorie und hilft dabei Kernbegriffe wie Peripherie, Staat, Nation und Region zu thematisieren. Anhand der Inhalte des Seminars werden die Studierenden sich mit einigen großen Themenbereichen der transnationalen und vergleichenden europäischen Geschichte auseinandersetzen und zwar insbesondere vom Anfang des achtzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Angestrebt wird ein methodenbewusster Zugriff auf transregionale und transnationale Zusammenhänge. Teilnehmer werden dazu ermutigt, politisch-, sozial-, ideen- und kulturgeschichtliche Ansätze in reflektierter Weise miteinander zu verbinden.
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