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Im Projekt “Bridging the Mind(z)” werden wir (Isabel Schwenk, Steven Solbrig und ihr) in Kooperation mit der Theatergruppe „Theater in Leichter Sprache“ des theater für niedersachsen (tfn) eigene künstlerische Projekte mit Hilfe von und in Leichter Sprache entwickeln. Ziel ist es, die Regeln der Leichten Sprache in künstlerisch-ästhetische Mittel, gemäß den aesthetics of access zu transformieren. Wie wird Leichte Sprache Teil eines Probenprozess und wie kann sie als ästhetisches Mittel Aufführungen gestalten? Die Annahme ist, dass durch das Hilfsmittel der Leichten Sprache künstlerische Strategien entwickelt werden können, die zu einem weiteren Zugang von Theater führen. So lassen sich beispielsweise Prinzipien aus der Übersetzungsarbeit für die Bühne adaptieren und künstlerisch in die Aufführung integrieren. Um zu überprüfen, ob die gefundenen künstlerischen Strategien tatsächlich zu einem zugänglich(er)en Theaterereignis führen, soll zudem mit einer externen Zuschauer*innengruppe, bestehend aus Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe Hildesheim gearbeitet werden.
Innerhalb des Projekts werden wir Prinzipien für eine kollektive Arbeitsweise von Menschen mit und ohne sogenannter Lernbehinderung entwickeln. Grundlage hierfür soll ein gemeinsam erarbeitetes Mission Statement sein, das die Inkludierung aller am Projekt beteiligten Personen gewährleisten soll. Denn: was heißt in diesem Zusammenhang “gemeinsam”? Was braucht es für jene “Inkludierung aller”? Welche Grundvoraussetzungen braucht ein “inklusives” oder “mixed abled” Arbeiten? Ist kollektives Arbeiten auch immer inklusives Arbeiten? Wie schaffen wir eine Transparenz von beispielsweise Hierarchien und eventuellen Abhängigkeiten, nach innen und außen? Und wie begegnen wir gegebenem strukturellen Barrieren? Wir wollen unsere eigenen Perspektiven, Positionen und Privilegien hinterfragen. Hierzu werden wir innerhalb des Projekts eine sogenannte "Critical Friends Gruppe” etablieren. Diese wird eine Art Meta-OutSide-Eye-Position, inklusive dramaturgischer Begleitung und reflexiver Dokumentations-Funktion innerhalb des Projektes einnehmen. Die kritischen Freund*innen werden sich dezidiert mit den oben genannten Fragen beschäftigten und den Prozess der künstlerisch arbeitenden Teilnehmer*innen (einige von euch und Spieler*innen der Theatergruppe) kulturjournalistisch-kreativ dokumentieren und für eine gemeinsame Reflexion - zugänglich für alle - aufbereiten.
Anja Schmidt (Spielerin in der Theatergruppe "Theater in Leichter Sprache") hat schon einmal für uns zu dem Begriff "LÜCKE" überlegt. Hier ihre Notizen:
"Lücke
Es gibt den Familien immer eine Lücke, wenn sich Eltern sich scheiden lassen, oder ein Elternteil stirbt dann geht die Lücke nicht mehr zu machen. Wenn man Theater spielt müssen die Schauspieler oder Spielerin den Text gut erlernen, ab und zu kann es zu kleiner Lücke kommen. Und jedem Beruf gibt es Lücken. Also wo finden wir Lücken.
- Zähne
- Theaterstücke
- Familien
- Arbeit
- Singen
- Spiele
- Bei Texte zu erlernen"
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