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„La Paloma – Heimweh nach Amerika“
Wir hätten als Titel für das Projekt auch folgende wählen können: „Schuld war nur der Bossa Nova“, „Tanze Samba mit mir“, „Gotta Go Home“, „Der wilde, wilde Westen fängt gleich hinter Hamburg an“, „Erika komm mit mir nach Amerika“, „Ich war noch niemals in New York“, „Ich will nen Cowboy als Mann“… Im Projekt loten wir die Gräben aus, die sich vor dem Hintergrund popkultureller Transatlantikfantasien aus Deutschland auftun. Wir werden uns allerdings nicht einfach belustigen über deutsche Sehnsüchte nach den Populären Kulturen der Amerikas. Wir werden kluge Texte über Afroamerikanophilie studieren. Und vor allen Dingen: Wir werden uns unsere heimlichen Amerika-Begehren gestehen und uns endlich ernsthaft Körperwissen erarbeiten – beim Lindy Hop-Tanzen und Hip Hop Beatmaking, beim Soul Food-Kochen und Samba-Trommeln. Wir werden uns dann fragen, was wir begriffen haben. Für die Teilnahme in diesem „Bmerika“-Projekt ist musikalische oder tänzerische Expertise nicht notwendig. Die lustvolle Bereitschaft zu tanzen, singen und trommeln sollte unbedingt gegeben sein. Wir verstehen dieses Projekt nach vielen Pandemie-Semestern, in denen wir viel Zeit alleine am Schreibtisch verbracht haben, explizit als körperbewegendes und kollektives Vorhaben. Es werden sicherlich Teilproduktionen (Texte, Multi-Media-Collagen) in Kleingruppen vorbereitet, aber alles sollte auf die Involvierung der Gesamtgruppe hin ausgerichtet werden. Dementsprechend soll das Präsentationsformat auch gesamtgruppenorientiert sein (was nicht heißen muss, dass auch dann getrommelt und gesungen werden muss), aber dass sich verschiedene Elemente, die durchaus Gesang, Kochen, Tanz, Lesung, Rap (oder Mikado) enthalten könnten, zu einer La Paloma-Collage verbinden, um die Vielschichtigkeit deutscher Transatlantikfantasien zu erfassen.
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