Lerninhalte |
Ein Zettel ist ein “kleines, loses Blatt Papier für Aufzeichungen, Mitteilungen verschiedenster Art” – so kann man im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache nachlesen (https://www.dwds.de/wb/Zettel). Unter diese erste Bestimmung fallen so unterschiedliche Dinge wie Einkauflisten und PostIt-Notes an Türen oder in Büchern, aber auch der Haufen mit Notizen zu Ihrer letzten Hausarbeit.
Ausgehend von diesem Alltagsverständnis der Textsorte “Zettel” wollen wir im Seminar eingehender der Frage nachgehen, was Zettel sind und wofür sie benutzt werden. Dabei werden wir zwei Perspektiven einnehmen: eine textlinguistische, in der wir uns die begrifflichen und methodischen Werkzeuge erarbeiten, um das Ding “Zettel” (unter besonderer Berücksichtigung dessen, was darauf geschrieben steht) zu beschreiben und unterschiedliche Arten zu unterscheiden. Eine weitere Perspektive lässt sich vielleicht am ehesten als kulturlinguistisch beschreiben: Sie fragt danach, was wir (in unserer Kultur) mit diesen Zetteln anfangen, in welchen Alltagspraktiken sie benutzt werden. (Beide Perspektiven sind natürlich eng aufeinander bezogen, wie man schon an Textsortenbezeichungen wie “Einkaufszettel” erkennen kann, in der die Textsorte durch den Bezug auf die Alltagshandlung benannt wird.)
Das Seminar wird empirisch ausgerichtet sein: Alle Teilnehmenden sind aufgefordert, selbst eine Sammlung von Zetteln anzulegen, die wir im Seminar dann gemeinsam analysieren. |