Nach wie vor ist unsere Gesellschaft geprägt von Heteronormativität, d.h. Zweigeschlechtlichkeit wird als normal gesetzt – die erste Liebe ist tendenziell heterosexuell ausgerichtet, Familien bestehen aus zwei unterschiedlich geschlechtlichen Erwachsenen mit min. einem Kind, Menschen im Alter werden per se als heterosexuelle „Männer“ oder „Frauen“ adressiert. Aktuelle Zahlen aus Forschung, Statistik und Familienpolitik zeigen jedoch, dass jene Setzung nur noch wenig mit der Lebensrealität vieler Menschen zu tun hat. Vielmehr findet sich eine Pluralisierung von Geschlechtsidentitäten, Biographien, Lebenskonstellationen – und zwar über die Lebensspanne.

Das geplante Lehrvorhaben „LGBTIQ* in der Lebensspanne“ setzt sich aus verschiedenen methodisch-didaktischen Bausteinen zusammen: Im Fokus stehen für das SS 2022 drei Lehrveranstaltungen, welche LGBTIQ* aus Perspektive der Lebensspanne beleuchten. Damit ist gemeint, dass drei Seminare mit Fokus „LGBTIQ* im Jugendalter“, „LGBTIQ* im Erwachsenenalter“ sowie „LGBTIQ* im hohen Alter“ angeboten werden. In den Seminaren wird sich sowohl aus theoretischer Perspektive als auch in projektförmiger Arbeit mit LGBTIQ* und den spezifischen Bedingungen und Herausforderungen im jeweiligen Lebensalter auseinandergesetzt.

Darüber hinaus sind im Rahmen des Semesters zwei Fachtage angesetzt, an welchen die Studierenden gemeinsam teilnehmen (15.06.2022 – 13-18 Uhr und 06.07.2022 – 14-20 Uhr).

Um dabei nicht nur Studierenden zu sensibilisieren, sondern darüber hinaus auch die Fachöffentlichkeit sowie Bürger*innen unserer Stadt zu erreichen, möchten wir für den ersten Fachtag (15.06.) Gastwissenschaftler*innen, die sich schon intensiv mit der Thematik beschäftigt haben für Vorträge einladen. Auf diese Weise wird eine öffentliche Vortragsreihe ermöglicht, die explizit auch die  Kolleg*innen in der sozialpädagogischen Fachpraxis ansprechen soll. Im Rahmen des zweiten Fachtags (06.07.) sollen die Studierenden dagegen die Ergebnisse ihrer eignen in den Seminaren durchgeführten Projekte (z.B. Podcast, Film, empirische Analysen, Poster etc.) vorstellen und diskutieren.