Die gotische Bauskulptur des 13. Jahrhunderts gehört zu den faszinierendsten Komplexen der Kunstgeschichte. Von den französischen Kathedralbauhütten ausgehend, entwickelt sich ein neuer Naturalismus: Es entstehen Menschen-, Tier- und Pflanzendarstellungen von bemerkenswerter Individualität, die ein neues Verhältnis zur Natur offenbaren. Namentlich das Werk des sogenannten Naumburger Meisters fällt mit seinen fiktiven Porträts auf, die überdies eine neue Bandbreite mimischer und gestischer Bewegungen zeigen.
Das Seminar behandelt die Bauskulptur an den Dombauten von Bamberg, Straßburg, Magdeburg und Naumburg. Es führt in die Analyse dreidimensionaler Objekte ein und thematisiert auch die damit verbundenen Programme. Außerdem sensibilisiert es für unterschiedliche kunsthistorische Deutungsansätze, die diese Skulpturen seit dem 19. Jahrhundert immer wieder erfasst haben.
Studienleistung: 2 Sitzungsprotokolle
Prüfungsleistung: Hausarbeit mit Analyse eines ausgewählten Objektes |