Lerninhalte |
"…dass Dir Hören und Sehen vergehen“. Musik, kulturelle Repräsentationen und Institutionenkritik
Die musikwissenschaftlichen Teildisziplinen sind auf das engste verwoben mit dem europäischen Kolonialismus und mit Rassismus(geschichte) – wenn diese nicht sogar die Basis für die Entstehung der Fachrichtungen bilden. Universitäten und Kultur-(förder-)institutionen in Deutschland greifen die an sie gerichtete Kolonialismus- und Eurozentrismuskritik seit einigen Jahren auf, versuchen ihren Kanon und ihr Personal zu diversifizieren und legen entsprechende Programme auf: Sie bieten sich an als Mediatoren in Restitutionsdebatten und für Provenienzforschung, publizieren Sammelbände zu ‚Dekolonisation‘ und zum Thema „Verlernen“ und versuchen sich mit für sie neuen Lehrprogrammen zu profilieren. In den Seminar-Blöcken studieren wir Kritiken zu derzeitigen Lagen und Strukturen in der akademischen Musikausbildung und beschäftigen uns mit gegenwärtigen Projekten, beispielsweise in Museen, die sich postrepräsentative oder kolonialismuskritische Auseinandersetzungen mit Musik auf die Fahnen schreiben. Wir unternehmen u.a. eine Exkursion in Museen nach Hamburg. Wir nehmen teil an der Tagung „Humanities – Eurocentrism – Critique“ am 20. Juli 2022 in Berlin und schauen uns bei der Gelegenheit außerdem an, wie neuerdings musikethnologische Tondokumente im Humboldt Forum präsentiert werden. |