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Was ist die Aufgabe der Philosophie angesichts gesellschaftlicher Krisen: Sollte sie ideale soziale Verhältnisse normativ rechtfertigen, unabhängig davon, ob und wie diese sich realisieren ließen? Oder sollte sie die gegenwärtigen Umstände und Hindernisse berücksichtigen und konkrete Vorschläge für realistische Verbesserungen machen? Diese alte Frage nach den Vorzügen und Gefahren utopischen Denkens erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance in der politischen Philosophie. In diesem Seminar werden wir uns mit der Debatte um »ideale« und »nicht-ideale« Theorie vertraut machen, wie sie im Anschluss an die einflussreiche Gerechtigkeitstheorie von John Rawls geführt wird. Zudem werden wir den Blick über dieses Paradigma hinaus erweitern – insbesondere, indem wir betrachten, wie das Verhältnis von Utopie und Kritik in der Tradition kritischer Gesellschaftstheorie (»Frankfurter Schule«) gefasst wurde. |