Lerninhalte |
Der Kurs bietet eine Einführung und einen ersten Überblick über die Sozialstrukturanalyse von Gesellschaften. Im ersten Teil sollen allgemeine Theorien, Grundbegriffe und Modelle kennengelernt werden. Was versteht man etwa unter sozial relevanten Merkmalen, worin äußert sich soziale Ungleichheit und was ist der Unterschied zwischen Schichten und Milieus? Wir werden uns dabei auch genauer ansehen, wie Sozialstrukturanalyse betrieben wird – wie kommen Forschende überhaupt zu den Einteilungen, Klassifizierungen und Gruppierungen? Und welche Rolle spielen diese wiederum für unser Alltagsverständnis vom Aufbau der Gesellschaft? Inwieweit sind Vorstellungen von der sozialen Struktur und von sozialen Positionen bedeutsam für Identität und Selbstverständnis?
Nachdem wir uns mit diesen Grundlagen der Sozialstrukturanalyseforschung auseinandergesetzt haben, werden wir den Blick auf gegenwärtige Entwicklungen richten. Wie hat die Corona-Krise die Sozialstruktur verändert? Bzw.: Welchen Einfluss hatten soziostrukturelle Faktoren darauf, welche individuellen Auswirkungen die Krise hatte und wie sie erfahren wurde? Hierzu werden wir uns mit aktuellen Zahlen und spannenden Studien auseinandersetzen. Dabei sollen Sie auch lernen, wie solche Studien gelesen und die Zahlen interpretiert werden können bzw. müssen. Wir werden sehen, dass die Krise Menschen objektiv wie subjektiv sehr unterschiedlich betroffen hat. Davon ausgehend werden wir uns mit Fragen nach dem sozialen Zusammenhalt beschäftigen, uns die Situation bestimmter sozialer Gruppen näher anschauen und versuchen, einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Im Kurs sollen einmal Grundlagen der Sozialstrukturanalyse erlernt sowie allgemeine Fähigkeiten wissenschaftlichen Arbeitens und Reflektierens geschult werden. Darüber hinaus soll ein Verständnis für gesellschaftliche Dynamiken gewonnen werden, v.a. im Licht der jüngsten Ereignisse, die ohne Zweifel als Lackmustest für den Zustand von Gesellschaften gewertet werden kann. Es handelt sich beim Kurs um ein Seminar und nicht um eine Vorlesung. Die aktive Teilnahme und Beteiligung an Diskussionen ist daher sowohl erwünscht wie erfordert. |