Literatur |
Gilles Deleuze: Was ist ein Dispositiv? In: Spiele der Wahrheit - Michel Foucaults Denken, François Ewald, Bernhard Waldenfels, edition suhrkamp 1991
Sylvie Lindeperg: Nacht und Nebel, Ein Film in der Geschichte, Vorwerk 8, 2010
Interview mit Malek Bensmail, Revolver, Heft 42-2019 |
Voraussetzungen |
Zur Seminarvorbereitung:
The Girl Chewing Gum, John Smith, 1976, 11.36 Min.
Film: https://www.youtube.com/watch?v=57hJn-nkKSA
Original script: https://www.tate.org.uk/research/publications/in-focus/the-girl-chewing-gum-john-smith/original-voiceover-script
Im Fall von Online-Veranstaltungen ist die Sichtbarkeit durch die Kamera eine Vorraussetzung für die Teilnahme am Seminar. |
Lerninhalte |
Unter dem Begriff filmisches Dispositiv kann das ganze heterogene Ensemble verstanden werden, aus dem sich filmische Praxis zusammensetzt. Einerseits umfasst der Begriff konkrete Räume, Geschehnisse, Personen, Kapital, Infrastrukturen, technische Apparate und andere Gegenstände vor und hinter der Kamera. Andererseits schließt der Begriff auch Arbeits- und Lebensbedingungen, Institutionen, Gesetze, politische Verhältnisse, Ideen, Sprache und vieles mehr ein. Jeder Film kann als spezifisches Dispostiv gelesen werden, das aus verschiedenen Elementen und deren Vernetzung besteht.
Im Seminar wollen wir uns einige Elemente und ihre wechselseitigen Beziehungen ansehen. Wir beginnen damit Filme zu sichten, die ihr Verfahren selbst thematisieren oder die Verfahren anderer Filme offenlegen - und dabei eigenständige Filme sind. Gleichzeitig lesen wir kurze Texte zur Erschließung des Begriffs Dispositiv, sowie Interviews von FilmemacherInnen, Ausschnitte von Filmtexten, Drehbüchern, Produktionsberichten und ggf. Einzelpublikationen zu den jeweiligen Filmbeispielen.
Schritt für Schritt soll eine filmpraktische Arbeit in Gruppen von 2-4 Personen enstehen. Sowohl eigene Einstellungen bzw Sequenzen, als auch gefundenes Filmmaterial werden in die Herstellung eines reflexiven Kurzfilms einbezogen. In der Bearbeitung des filmischen Materials können ganz unterschiedliche Ansätze, wie etwa Kontextualisierung, Verfremdung oder Subjektivierung eingesetzt werden. Im Seminar wird genug Zeit sein, um konkrete Methoden auszuprobieren. Exemplarisch seien hier Kommentare in Form von Sprache oder Grafiken und cut-ups genannt. Das Seminar wird von einer technischen Einführung in die Filmpraxis (Kamera und Schnitt) begleitet und richtet sich ausdrücklich auch an AnfängerInnen. Der Umgang mit filmischem Material soll spielerisch sein. |