In dieser Vorlesung geht es um folgende Inhalte: Dante Alighieri als »Propagandist des Reichs«, Pierre Dubois und die »Wiedereroberung des Heiligen Landes«, Georg von Podiebrad und der »Europäische Fürstenbund«, Sebastian Münster und die »Monarchia universalis«, Erasmus von Rotterdam und die »Querela pacis«, Althaus und die »Symbiotische Universalgesellschaft«, Sully und der »Grand Dessin« gegen die Habsburger, William Penn und der »Europäischer Reichstag«, Gottfried Wilhelm Leibniz und die »Einheit in der Vielheit«, Saint Pierre und Rouseau oder der Machiavellismus der Fürsten, Immanuel Kant und der »Föderalismus freier Staaten« als Maxime, Kant versus Novalis oder konkurrierende Verfasstheiten Europas, Saint-Simon versus Metternich oder der Wiener Kongress als Gegenmodell zur Französischen Revolution Giuseppe Mazzini und Victor Hugo mit ihren Europa-Ideen im Vormärz und Revolutionsjahr 1848 sowie Constantin Frantz versus Bismarck im Zeichen der Industrialisierung und eines gegenmodernen »Bundes der Völker«.
Beabsichtigt wird durch diese Vorlesung eine Vermittlung der Kenntnisse von den Grundlagen der verschiedenen Ideen, die zur Einigung Europas führen sollten, insbesondere aber zur Beantwortung der Fragen beizutragen, vor welchen geopolitischen Hintergründen und mit welchen geostrategischen Motiven diese Europa-Ideen entwickelt und instrumentalisiert worden sind. Dabei geht es zusätzlich um die Frage der Fortwirkung dieser Vorstellung als Referenzpunkte für die jüngere Entwicklung der europäischen Gemeinschaften sowie die aktuellen Debatten über die Europäische Union.
Methode: Forschung-Studium-Lernen (forschendes Lernen), Nutzung gedruckter Quellen via Open Online-Ressources (Learn-Web). Vorträge werden mit Fragen an die Texte analysiert und zwar:
- Wer waren die Protagonisten? Deuten ihre Ideen schon auf die späteren Europa-Ideen hin?
- Welche Begriffe markanter Art stechen in den Quellentexten hervor?
- Werden Gegner genannt, Feindbilder konstruiert oder Gefahren beschworden?
- Wie kann man den realhistorischen Hintergrund beschreiben?
- Was wurde aus diesen Europaideen und –konzepten?
- Lassen sich Bezüge zur aktuellen Lage der Europäischen Union von heute herstellen?
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