Lerninhalte |
Der Kulturwissenschaftler Homi Bhabha spricht vom Raum des Dazwischen, den Übersetzungen schafften, von der Macht der Sprache, die imstande sei, "neue, hybride Formen einer Präsenz des Anderen im Eigenen" zu schaffen. Wie aber zeigt sich das konkret in der übersetzerischen Praxis? Was heißt das für Texte, Sprachen und Kulturtatsachen, die in einem postkolonialen Kontext stehen? Sprachliche Mittel können Machtsysteme reproduzieren oder unterlaufen. Übersetzende haben hier Entscheidungen zu treffen, die ethischer und politischer Natur sind. Nach einem kurzen Einblick in prominente postkoloniale Übersetzungstheorien (z.B. Homi Bhabha, Gayatri Spivak, Édouard Glissant, Achille Mbembe) wollen wir anhand von verschiedenen jüngeren Übersetzungen (z.B. von Miriam Mandelkow, Patricia Klobusicky, Beate Thill, Pieke Biermann, Claudia Hamm) Formen einer praktischen und kreativen "Kreolisierung" des Deutschen untersuchen und in einem nächsten Schritt mit ausgewählten Texten selbst praktizieren. Was für Sprachformen entstehen dabei? Welche übersetzerischen Strategien bieten sich an? Was bedeutet das für den Status von übersetzter Literatur als Text mit mindestens zwei Autor_innen? |
Zielgruppe |
- Studienbereich (SB) 2, Modul 2 AM Thoerie und Praxis von Werkprozessen, TM 1-3;
- SB 3, Modul 2 Verfahren der Vermittlung, TM 1. |