Lerninhalte |
Practice as Research (PaR) – Praxis als Forschung – beschreibt einen Ansatz in der musikbezogenen Forschung, der aus einem Set künstlerischer und ästhetischer Praktiken, die von einem epistemischen Interesse geleitet werden, besteht, und somit etwa theoretische und musikethnographische Inhalte mit praxisorientiertem Lernen (d.h. mit musikalischer/künstlerischer Praxis und der wissenschaftlichen Reflexion und Methodik darüber) kombiniert. Eine praxisbasierte Musikforschung beruht in diesem Kontext also schlicht auf dem „Musikmachen“ bzw. „musicking“: ob z.B. in der Performance, Improvisation, Komposition, Musikproduktion, in der Ausstellung, im kreativen Schreiben, in Tanz und Film oder in einer Kombination dieser oder anderer kreativer Praktiken.
Practice as Research verbindet demnach die Forschung über Musik mit der Forschung durch Musik, oder genauer: durch musikbezogene Praktiken, die vielfältig sein können (z.B. künstlerisch, kuratorisch, vermittelnd, archivarisch etc.). Auf diese Weise kann PaR zu Entdeckungen und einer Vertiefung und Erweiterung unseres intersubjektiven Verständnisses und Wissens, aber auch zu neuen Fragen über Musik führen.
In diesem Seminar wollen wir uns mit den Grundlagen von PAR vertraut machen und ihre Bezüge zu und Potentiale für die Musikethnologie bzw. die kulturanthropologische Musikforschung erörtern. Dabei werden wir den PAR-Ansatz ins Verhältnis zu etablierten und neueren Forschungsmethoden im Fach setzen (z.B. bi-musicality, teilnehmende Beobachtung, digitale und hybride Ethnographie): und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Die Teilnehmenden sollen in kleinen Projektgruppen verschiedene Ansätze praktisch erproben. |