Literatur |
Collins, Nicolas. 2009. Handmade Electronic Music: The Art of Hardware Hacking. 2 edition. New York: Routledge. Ghazala, Reed. 2005. Circuit-Bending: Build Your Own Alien Instruments. Wiley. Hagen, Wolfgang. 2003. „Der Neue Mensch und die Störung. Hans Fleschs vergessene Arbeit für den frühen Rundfunk“. In Signale der Störung, herausgegeben von Albert Kümmel und Erhard Schüttpelz, 275–86. München: Fink. Richterich, Annika, und Karin Wenz. 2017. Making and hacking. Digital culture & society , ISSN 2364-2114 ; ZDB-ID: 28379299 ; vol. 3, issue 1 (2017). Bielefeld: transcript. Stuart, Caleb. 2003. „Damaged sound: Glitching and skipping compact discs in the audio of Yasunao Tone, Nicolas Collins and Oval“. Leonardo Music Journal 13: 47–52. |
Bemerkung |
Studienleistungen: regelmäßige Teilnahme, Kurzreferat bzw. Bring & Tell, zu jeder Sitzung (alle 14 Tage) müssen künsterische und theoretische Aufgaben durchgeführt und dokumentiert werden. Prüfungsleistung: Hausarbeit oder 3 Essays während des Semesters (ingesamt 3000 Wörter). Andere Aufarbeitungen des Themas in Form von Kurzfilmen, Klanginstallationen oder Ähnlichem sind nach Absprache ebenfalls möglich |
Lerninhalte |
Audiovisuelle Medien treten nur in Erscheinung wenn Sie nicht erwartungsgemäß funktionieren, wenn die Übertragungskanäle gestört sind: bei Audio-Technologien aufgrund defekter Abspielgeräte oder fehlerhafter Trägermedien (digital: beim mp3-Player fehlende Bytes, beim CD-Player eine verkratze oder verschmutzte CD; analog: bei der Radioübertragung die nicht-kontinuierliche Trägerwelle, beim Plattenspieler die verkratzte oder verschmutzte Schallplatte). Wir wollen uns wissenschaftlich und künstlerisch mit diesen Störungen als eine in verschiedenen Kulturen der elektronischen Musik ästhetitisierte Fehlfunktion beschäftigen. Vor dem Hintergrund der Frage danach, wie sich aus Strategien der technischen Störung und Umfunktionalisierung künstlerische Praktiken ergeben haben, werden wir uns den musik- und medienwissenschaftlichen Diskurs diesbezüglich erarbeiten. Weiter werden wir den in der Literatur und der Musik vorgefundenen Praktiken experimentell nachgehen, Abspielgeräte ’hacken’, Musikelektronik anders verkabeln (Circuit Bending) und Tonträger modifizieren (Glitch), immer auf der Suche nach ’unerhörten’ Klängen und den Möglichkeiten deren Musikästhetisierung im Zusammenhang mit verschiedenen Spielarten der elektronischen Musik. Die Studierenden erarbeiten sich medientheoretische Grundlagen durch die Analyse und Bearbeitung elektronischer Medien in Verbindung mit ausgewählten künstlerischen und wissenschaftlichen Positionen. Sie arbeiten als Teams in kleinen Gruppen und lernen kreative und experimentelle Arbeitsweisen kennen, die ermöglichen technologische Grenzen zu hinterfragen und sich ein grundlegendes Wissen zu der Funktionsweise auditiver Apparate anzueignen. Damit geht ein selbstbewusster, kritischer und medienkompetenter Umgang mit elektronischen Medien einher.
Für unsere Veranstaltung benötigen wir einige Apparate, die sich zum Hacking eignen, z.B: Musik-Spielzeug, Kinder-Keyboard und ähnliches, Radio (idealer Weise Batteriebetrieb möglich), Kassettenrecorder, Walkman, Discman, Lautsprecher oder analoges Telefon. Halten Sie bitte Ausschau nach solchen Dingen (Flohmarkt, Sperrmüll etc.) und bringen Sie diese bitte zur Veranstaltung mit, unabhängig davon ob sie noch funktionieren. Wenn Sie einen Lötkolben besitzen oder ausleihen können, bringen Sie diesen bitte auch zum ersten Veranstaltungstermin mit. |