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Literatur kann als fortwährender Akt der Übersetzung verstanden werden – nicht nur zwischen Sprachen, sondern auch zwischen Zeiten, Kulturen und Sinnhorizonten. Von Johann Georg Hamanns Überlegungen zur Sprache über Walter Benjamins „Die Aufgabe des Übersetzers“ bis hin zu zeitgenössischen Ansätzen von Theresia Prammer, Waterhouse, Schestag, Draesner und vielen anderen wird ein erweiterter Übersetzungsbegriff erkennbar, der Literatur als Prozess der Differenz und des Dialogs versteht.
In diesem Seminar verbinden wir Theorie und Praxis:
- Im ersten Teil widmen wir uns der theoretischen Fundierung. Anhand ausgewählter Texte von Hamann, Benjamin, Prammer und Schestag klären wir, was Übersetzung jenseits ihrer rein sprachlichen Dimension bedeuten kann und wie sie als schöpferischer Akt zu verstehen ist.
- Im zweiten Teil setzen wir diese Gedanken praktisch um: In Schreibübungen entwickeln wir Texte, die aus der Auseinandersetzung mit bestehenden Werken entstehen – als Transformation, Aneignung oder Widerrede. Möglich sind aber auch klassische Übersetzungen.
Schwerpunkte des Seminars:
- Verständnis eines erweiterten Übersetzungsbegriffs und seiner theoretischen Grundlagen
- Reflexion der intertextuellen Prozesse in der Literatur
- Entwicklung eigener (vornehmlich poetisch inspirierter) Texte durch dialogische Auseinandersetzung mit literarischen Vorlagen
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