Lerninhalte |
Wir übersetzen unsere Texte gegenseitig – ohne die Texte oder die Sprache der anderen zu verstehen, selbst wenn wir in der gleichen Sprache bleiben. Wir navigieren uns durch die Gedichte der anderen. So führen wir einen Dialog mit lebendigen Wörterbüchern. Wechselseitig übersetzen wir so auch unsere eigene Poetik und setzen sie um. Diesen Maskenball aus Klängen und Assoziationen spielen wir nach mehr oder weniger konspirativen Regeln. Wir legen eigene Bilder über einen fremden Text, eigene Melodien auf ein fremdes Stück, und umgekehrt. Wir verhören und verlesen uns und dringen dabei ins Innere der Sprache vor, in eine Art literarischer Kindheit, in der wir noch alles entdecken können. Durch das gesamte Semester hindurch reichen wir Texte weiter an andere Personen im Raum, die dann wiederum weitergereicht werden undsofort. Jeder Text durchläuft so mehrfache Metamorphosen und kehrt verwandelt zurück. Wir übersetzen während der wöchentlichen Treffen und diskutieren über einschlägige poetologische Texte. |