Was wäre eine feministische Filmpraxis? - Wie wäre sie zu identifizieren, woran zu erkennen, mit welchen Positionen, Blickweisen, Darstellungs- und Arbeitsformen wäre sie in Verbindung zu bringen?
Es ist eine simple Beobachtung, dass die Zuschreibung einer feministischen Position an Filme oft genug (zu oft?) mit dem Filmplot und den darin verhandelten Anliegen und Konflikten in Verbindung gebracht wird. Schwieriger ist die Frage, wie sich eine feministische Agenda durch spezifische Formen der Mise en scène, der Kinematografie oder die Entscheidung für mehr oder weniger experimentelle Formen der Figuren- und Filmgestaltung artikulieren könnte.
Die Frage "Was kennzeichnet einen feministischen Film?" wird in diesem Seminar sicher nicht abschließend beantwortet werden. Aber sie wird Verlauf des Semesters am Beispiel von sehr verschiedenen Filmen diskutiert die teils aufgrund ihres Inhalts, ihrer Figuren und deren Interaktion, teils aber auch aufgrund ihrer Bildgestaltung und ihrer Darstellungspraxis als "feministisch" bezeichnet worden sind.
Gesichtet und diskutiert werden in diesem Seminar u.a. Filme von Chantal Akerman, Lucile Hadzihalilovic, Yvonne Rainer, Helke Sander, Céline Sciamma, Stephanie Rothman, Carole Rossopoulos / Delphine Seyrig und Petra Tschörtner. Verbindendes Element ist dabei das Motiv der Gruppe und ihrer Interaktionen, die in den ausgewählten Filmen sehr unterschiedlich figuriert werden.
Hinweis: Dieses Seminar ist Teil der Lehrveranstaltungen zum Thema "Gruppe", die von der Abteilung Medien im Sommersemester 2025 als themtischer und konzeptioneller Schwerpunkt angeboten werden.
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