Lerninhalte |
Rube-Goldberg-Maschinen sind Aufbauten unterschiedlicher Objekte, die auf möglichst spektakuläre Weise interagieren, sobald die Maschine einmal in Gang gesetzt wurde. Dies geschieht meist mit dem Ziel, eine Tätigkeit auszuführen, die auch auf viel einfacherem Weg hätte durchgeführt werden können. Auf diese Weise verhandeln RGM immer auch Fragen von Verschwendung und Effizienz. Videoaufzeichnungen solcher oft selbst gebauter Maschinen in Aktion, die in großer Anzahl auf Plattformen wie YouTube zirkulieren und teilweise Millionen an Aufrufen verzeichnen, leisten auf ihre Weise einen Beitrag dazu, Funktionalität und Ästhetik von Kipppunkten, Kettenreaktionen und Dominoeffekten zu untersuchen und damit eine Brücke zum Forschungsfeld der Media Ecology zu schlagen.
Lassen sich Energien durch Transformation potentiell unendlich lang erneuern? Welche Energien müssen aufgebracht werden, um ein System zu entwickeln, das energieneutral operiert? Lässt sich die Richtung einer Kettenreaktion tatsächlich umkehren? Wie verhalten sich ästhetische und experimentelle Forschung zueinander? All diese Fragen werden von RGM zwar nicht hinreichend beantwortet, aber auf spielerische und besonders anschauliche Art und Weise gestellt.
Das Seminar sichtet und untersucht die Vielfalt online abrufbarer Aufzeichnungen von Rube-Goldberg-Maschinen und entwickelt anhand einiger Texte zum Forschungsfeld Überlegungen zu einer möglichen Geschichte, Ästhetik und Theorie der Rube-Goldberg-Maschinen im Internet. Impulsreferate bzw. Materialpräsentationen der Studierenden in den thematisch aufeinander aufbauenden Einzelsitzungen stellen eine eigene Forschungsleistung dar und bereichern den Seminardiskurs. Die Studierenden lernen den Umgang mit einer besonders transdisziplinären und transmedialen Form des audiovisuellen Bewegtbildes und werden durch das Seminar dazu befähigt, komplexe visuelle und strukturelle Interaktionen zu beschreiben, zu analysieren und verbal sowie in Textform zu diskutieren. |