Literatur |
Literaturauswahl: Zur NS-Täterforschung: Christopher R. Browning, Ordinary men: Reserve Police Battalion 101 and the final solution in Poland, New York 1992; Deutsch: Christopher R. Browning, Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen. Mit einem Nachwort (1998). Deutsch von Jürgen Peter Krause, erweiterte Neuausgabe, 9. Auflage, Reinbek bei Hamburg 2019; Daniel Jonah Goldhagen, Hitler's willing executioners: ordinary Germans and the Holocaust, New York 1996; Deutsch: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann, München 2012. Zur Goldhagen-Debatte u.a.: Jochen Böhmer, „Hitlers willige Vollstrecker“ und die Goldhagen-Debatte in Deutschland, Zukunft braucht Erinnerung. Das Online-Portal zu historischen Themen unserer Zeit, 3. Oktober 2008, https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/hitlers-willige-vollstrecker-und-die-goldhagen-debatte-in-deutschland, Abruf: 1. Januar 2025; Christopher R. Browning, Die Debatte über die Täter des Holocaust, in: Ulrich Herbert (Hrsg.), Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939-1945. Neue Forschungen und Kontroversen, 4. Auflage, Frankfurt/Main 2001 (=Die Zeit des Nationalsozialismus. Eine Buchreihe), S. 148-169; Klaus Große Kracht, Die zankende Zunft. Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005; Michael Klundt, Geschichtspolitik. Die Kontroversen um Goldhagen, die Wehrmachtsausstellung und das "Schwarzbuch des Kommunismus", Köln 2000 (=PapyRossa-Hochschulschriften 34); Michael Schneider, Die "Goldhagen-Debatte": ein Historikerstreit in der Mediengesellschaft, Bonn 1997 (=Gesprächskreis Geschichte/Friedrich-Ebert-Stiftung Gesprächskreis Geschichte 17), aus: Archiv für Sozialgeschichte 37 (1997), S. 460-481, auch: http://library.fes.de/fulltext/historiker/00144.htm, Abruf: 1. Januar 2025. Zu weiteren Seminarthemen: Milt Bearden, James Risen, Der Hauptfeind; CIA und KGB in den letzten Tagen des Kalten Krieges. Aus dem amerikanischen Englisch von Thorsten Schmid, München 2004; Jason Burke, Al-Qaida. Wurzeln, Geschichte, Organisation. Aus dem Englischen von Sonja Schuhmacher, Christoph Trunk und Jürgen Reuß, Düsseldorf, Zürich 2004; Jens Gieseke, Die Stasi 1945-1990, München 2011; Hassan Abu Hanieh, Mohammad Abu Rumman, IS und al-Qaida. Die Krise der Sunniten und die Rivalität im globalen Dschihad. Aus dem Arabischen übersetzt und mit einem Glossar versehen von Günther Orth, Bonn 2016; Amy W. Knight, The KGB. Police and politics in the Soviet Union, Boston u.a. 1990; Andreas Maercker, Jens Gieseke (Hrsg.), Psychologie als Instrument der SED-Diktatur, Theorien - Praktiken - Akteure – Opfer. Mit Beiträgen u.a. von Steffen Dörre, Anne Freese, Susanne Guski-Leinwand, Ulrich Koch, Anita Krätzner-Ebert, Katharina Lenski, Bern 2021; Janusz Piekalkiewiczm, Israels langer Arm, Geschichte der israelischen Geheimdienste und Kommandounternehmen, Frankfurt/Main 1975; Petra Terhoeven, Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, 2. Auflage, München 2022. |
Lerninhalte |
Täterforschung: Ideologie, Motivation und Verantwortung im historischen und internationalen Vergleich des 20. und 21. Jahrhunderts - von SS und Gestapo bis zu Mossad und Al-Qaida. Im Rahmen dieses Seminars widmen wir uns der Analyse von Täterschaft in verschiedenen historischen und politischen Kontexten. Neben den nationalsozialistischen Verbrechern aus Organisationen wie SS und Gestapo untersuchen wir auch Täter aus anderen Regimen und Gruppierungen, darunter der RAF, des KGB, der CIA, des Stasi, des Mossad, der Al-Qaida und des IS. Die Veranstaltung verfolgt dabei einen vergleichenden Ansatz, um zentrale Fragen der Taterforschung zu beleuchten: Was treibt Menschen dazu, zu Tätern zu werden? Welche Rolle spielen psychologische Merkmale, Ideologie, Zwang und individuelle Handlungsspielräume? Wie beeinflussen gesellschaftliche Strukturen und institutionelle Rahmenbedingungen die Dynamiken von Gewalt und Täterschaft? Gibt es eigentlich eine „legitime“ Täterschaft? Wie wäre sie zu begründen?
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein interdisziplinäres Vorgehen mit Materialanalysen, Diskussionen und Reflexionen. Aktivierende praxisnahe Formate der Seminargestaltung sollen zusätzlich zur Attraktivität der Veranstaltung innerhalb der universitären Arbeit beitragen und den Nutzen für die spätere Berufstätigkeit erhöhen. Primäres Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Mechanismen von Täterschaft zu entwickeln, deren Bedeutung für die Geschichte zu hinterfragen sowie die Fähigkeit zur qualifizierten Identifizierung und Demaskierung von Tätern in der Gegenwart zu erhöhen.
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